Siegreiche Türkenkämpfe im August 1916
Seit Mitternacht vom 3. auf den 4. August hatten die Türken
in einer Stärke von 14 000 Mann die englischen Stellungen bei
Romani, östlich von Port Said, in einer Front von sieben bis
acht Meilen angegriffen.
Am 8. August wurde gemeldet: »In Persien wurde die vom
rechten Flügel unserer Armee am 23. Juli in drei Kolonnen
angesetzte Unternehmung gegen zusammengezogene russische
Kräfte östlich Kermanschah mit Erfolg fortgesetzt. Bis zum 24.
Juli abends waren die Russen endgültig gegen Kankaver in der
Richtung auf Hamadan zurückgeworfen. Diese zweitägigen
Unternehmungen spielten sich folgendermaßen ab: Unsere gegen
Sakna im Zentrum vorgehende Kolonne nahm im Sturm die
feindlichen Verschanzungen, die sich in der Umgebung von
Hadjiabad und Madirabad befanden. Der Feind versuchte, sich in
den Stellungen westlich des Dorfes Bisotoni zu behaupten,
mußte sich aber infolge unserer scharfen Verfolgung und des
von uns gegen seine Front und seine Flanken ausgeübten Druckes
in der Richtung auf Sakna zurückziehen. Am 24. Juli wurde die
Verfolgung bei Morgengrauen wieder aufgenommen, ohne daß dem
Feinde, der an verschiedenen Stellen Widerstand zu leisten
sich bemühte, Zeit gelassen wurde, wieder zu Kräften zu
kommen. Schließlich vermochte der Feind, sich in der Ortschaft
Sakna (15 Kilometer östlich Kermanschah) nicht zu behaupten
und ging am Nachmittag in der Richtung Kankaver zurück.
Während dieser Zeit befand sich unsere südlich der Straße
Kermanschah–Hamadan vorgehende Abteilung in Fühlung mit
russischen Kräften bei Maroß (19 Kilometer südöstlich Sakna).
Unsere Abteilung am linken Flügel ging nördlich in der
gleichen Richtung vor und warf den Feind zurück, der sich nach
Songour (60 Kilometer nordöstlich Kermanschah) zurückzog und
sich dort festsetzte, wogegen unsere Abteilungen am rechten
Flügel sich Maroß bemächtigten. Unsere Kräfte warfen östlich
Sakna zusammengezogene feindliche Truppen gegen Osten weiter
zurück.«
Die Operationen von Essadabad bis Hamadan in Persien
spielten sich folgendermaßen ab: »Am 9. August griffen unsere
den Feind verfolgenden Truppen gegen Mittag, nachdem es klar
geworden war, daß der aus der Ortschaft Essadabad vertriebene
Feind sich anschicken würde, mit allen Kräften in stark
eingerichteten Stellungen nordöstlich dieser Ortschaft
Widerstand zu leisten, den Feind von verschiedenen Seiten in
diesen Stellungen an, warfen ihn hinaus und machten eine große
Zahl Gefangene. Am 9. August lieferten unsere Soldaten dem
Feinde in der Umgegend von Essadabad ein Gefecht. Sie führten
trotz eines ununterbrochenen Marsches von 30 Kilometern
erfolgreiche Angriffe und Stürme gegen den Feind aus, der sich
aus den sehr befestigten Höhen verschanzt hatte, und gaben so
einen Beweis lobenswerter Tapferkeit und Ausdauer. Am 10.
August nahmen unsere Truppen frühmorgens die Verfolgung des
Feindes wieder auf und warfen seine Nachhut, die aus starken
Kavallerie-Abteilungen bestand, in bis zum Abend
aufeinanderfolgenden Angriffen nach Osten in die Ebene von
Hamadan zurück und drangen in Hamadan ein. Am 10. August
abends hatten unsere Flügelabteilungen Gefechte mit
feindlicher Kavallerie, auf die sie in der Umgebung von
Hamadan stießen. Sie schlugen sie in nordöstlicher Richtung in
die Flucht. Am 11. August morgens wurden die feindlichen
Truppen, die im nördlichen Teile der Ebene von Hamadan
standen, gleichfalls durch einen Angriff vertrieben. Diese
Ebene wurde gänzlich vom Feinde gesäubert. Im mittleren
Abschnitt fanden nur Gefechte zwischen Erkundungs-Abteilungen
statt. Im Abschnitt des linken Flügels griff eine aus
verschiedenen Waffengattungen zusammengesetzte feindliche
Streitmacht unsere Stellungen bei Sakiz an. Sie wurde aber
geschlagen und mußte sich gegen Abend zurückziehen, wobei sie
durch Gegenangriff unserer Truppen Verluste erlitt. –
Kaukasusfront: Ein Teil der Truppen unseres linken Flügels
trieb den Feind, der sich auf den Höhen südlich von Tatuan
aufhielt, nach Norden in Richtung auf Abklatte zurück und
besetzte diese Ortschaft sowie die nördlich davon gelegenen
Hügel. Im Gebiet nördlich von Bitlis war auf einer Strecke von
30 Kilometern nichts vom Feinde zu merken. Feindliche
Kavallerie, die nördlich von Musch im Dorfe Firavy angetroffen
wurde, wurde in nördlicher Richtung auf Kumkum zurückgetrieben
und ließ einige Gefangene in unseren Händen. Im Zentrum wurden
kleine überraschende Angriffe des Feindes abgeschlagen. Im
Zentrum und auf dem linken Flügel zeitweilig aussetzende
Artillerietätigkeit. In Zusammenstößen unserer
Erkundungs-Abteilungen mit denen des Feindes machten die
Unserigen einige Gefangene und erbeuteten Bomben und Gewehre.«
Am 19. August wurde mitgeteilt: »Der nördlich vom Buglanpaß
angreifende Feind wurde vertrieben, einige gedeckt stehende
feindliche Batterien wurden zerstört. Einer unserer Flieger
griff im Schwarzen Meer zwei russische Torpedoboote an und
warf erfolgreich Bomben auf sie. Am 17. August landeten auf
der Insel Smy 300 Räuber, unter denen sich auch Soldaten
befanden; diese wurden von unseren Abteilungen angegriffen.
Der Feind zog sich nach einem Verlust von 50 Mann nach seinen
Barken zurück und ergriff die Flucht. Am 18. August wurde ein
englisches Schiff in der Gegend des Golfes von Alexandrette
versenkt. Ein Teil der Besatzung, darunter der Kommandant und
vier Offiziere, wurden zu Gefangenen gemacht.«