Gehorsam – Zwietracht vermeiden
Aus dem Tauhid im Gehorsam lässt sich
schlussfolgern, dass Gläubige sich in allen religiösen Fragen
dem Gesetz Gottes und Seiner Offenbarung fügen und sich dabei
von subjektiver Auslegung fernhalten. Auf diese Weise wird die
Einheit und Verbundenheit unter den Gläubigen bewahrt bleiben
und ihre Spaltung in rivalisierende Lager gemieden werden.
„Es soll sich das Volk des Evangeliums
richten nach dem, was Allah darin offenbart hat; wer sich
nicht nach dem richtet, was Allah hinab gesandt hat, das sind
die Empörer. Wir haben dir das Buch hinabgesandt mit der
Wahrheit, als Erfüllung dessen, was schon in dem Buche war und
als Wächter darüber. Richte darum zwischen ihnen nach dem, was
Allah hinabgesandt hat und folge nicht ihren bösen Neigungen
gegen die Wahrheit, die zu dir gekommen ist. Einem jedem von
euch haben Wir eine klare Satzung und einen deutlichen Weg
vorgeschrieben. Und hätte Allah gewollt, Er hätte euch alle zu
einer einzigen Gemeinde gemacht, doch Er wünscht euch auf die
Probe zu stellen durch das, was Er euch gegeben. Wetteifert
darum miteinander in guten Werken. Zu Allah ist aller
Heimkehr; dann wird Er euch aufklären über das, worüber ihr
uneinig wart.“ (Heiliger Qur´an 5:47-48)
In diesem Vers weist Gott allen Anhängern
Seiner Offenbarung einen logischen Weg, und Streitereien und
Haarspaltereien ein für allemal zu vermeiden, (siehe auch
Qur´an-Verse 2:120, 2:145, 5:77, 6:56, 6:119, 6:150, 13:36-37,
25:43, 30:29, 38:26, 42:9-15, 45:18, 45:23, 53:23)
Jeder einzelne und jede Gruppe möge sich
mit dem Verständnis, das er/sie von der Offenbarung hat, um
gute Taten bemühen. Auf diese Weise würde ein gemeinsames
Wetteifern um das Gute schlechthin sinnlosen Zwistigkeiten
unter den Angehörigen göttlicher Lehren, die an Gott und Seine
Propheten glauben, den Platz räumen.
Zur Schlichtung von Meinungsunterschieden
darüber, welches die Wahrheit sei, müsse zunächst auf die
Ursprünge der Religion zurückgegriffen werden, und wenn es
darüber noch Unstimmigkeiten gebe, dann müsse die endgültige
Antwort darauf, was die Wahrheit und bei wem sie zu finden
sei, auf den Jüngsten Tag hinausgeschoben werden, wo alle
Hüllen fallen und der Entsender der Offenbarung das letzte
Wort sprechen wird.
Dies scheint der einzige Weg zu sein,
innerhalb von Anhängern der Offenbarung harmonische
Beziehungen zu schaffen. Ansonsten würden nicht nur die
Anhänger eines Propheten über die eines anderen herfallen und
die klare Aussage der Botschaft verzerren, sondern Anhänger
ein und desselben Propheten und einer Schrift würden aufgrund
verschiedener Möglichkeiten der Auslegung des Glaubens in
Streit geraten und vom tief ins Herz dringenden Licht der
Offenbarung würde nur ein Schimmer übrigbleiben.
Der Heilige Qur´an macht die Verehrung
des Einen zum Mittelpunkt aller Gedanken und Handlungen. Er
verwirft daher alle Streitigkeiten (der nach einem Hadith
entstehenden Gruppen) als Abweichungen von der “einen
Gesellschaft“ (Umma) und lehnt religiöse Dispute ab, es sei
denn, sie würden in einer nicht von Streitsucht und
Wortklaubereien geprägten Atmosphäre ausgetragen. Ansonsten
seien sie Ausdruck einer Form der “Selbstverehrung“, was ohne
Zweifel wider “Gottesverehrung“ ist und ein großes Hindernis
auf dem Weg zur “Einheit“ in der gesellschaftlichen Ordnung
darstellt, was die Offenbarung als Zentralanliegen hat.