L3 - Gott und empirische Logik
Ohne Zweifel können soziale Umstände, historische Faktoren,
der Bildungsstand und die vielen Formen von menschlicher
Arbeit nicht ohne Einfluss auf den praktischen Ausdruck der
inneren Tendenzen und seiner spirituellen und emotionalen
Charakteristika bleiben. Obwohl diese verschiedenen Umstände
keinen Zwang kreieren oder die Entscheidungen des Menschen
zwingend beschränken, können sie doch eine passende Umwelt für
eine bestimmte Art der Entscheidung schaffen und auf diese
Weise eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung spielen.
Diese Umstände können sich zuweilen in Gestalt von
Hindernissen zu der Freiheit und der Fähigkeit zu Wählen
präsentieren.
Aufgrund der stärkeren Affinität zur wissenschaftlichen und
empirischen Deduktion, tendiert der Mensch, sich von der rein
intellektuellen Deduktion davon zu schleichen, besonders, wenn
es sich dabei um ein abstraktes nicht sinnlich erfahrbares
Thema handelt.
Generell sind die mentalen Fähigkeiten in den Bereichen
besonders stark und fein ausgeprägt, wo sie am meisten
gebraucht werden: Dinge, die außerhalb dieser Bereiche liegen,
erscheinen ihm nicht wirklich, nicht authentisch oder
bestenfalls als sekundär bezogen auf das, worauf er sich
spezialisiert hat. Der Mensch tendiert also dazu, alles auf
eine bestimmte Weise zu beurteilen.
Einer der destruktivsten und am meisten irreführenden
Faktoren bei Gedanken, die sich mit Gott beschäftigen, ist es,
das Denken auf die Logik der empirischen Wissenschaft
einzuschränken und zu vergessen, dass selbst diese Logik ihre
Grenzen und Schranken hat. Da die Spezialisten der empirischen
Wissenschaften ihre ganze mentale Energie dem sensorisch
Erfahrbaren geben, sind ihnen Dinge, die über ihre
Sinneswahrnehmung hinausgehen, fremd. Diese Entfremdung und
Distanzierung gegenüber nicht sensorisch erfahrbaren Dingen in
Verbindung mit dem außerordentlichen Vertrauen, welches in
Daten gelegt wird, die empirische Wissenschaften
hervorbringen, erreicht zuletzt den Punkt, wo die ganze
mentale Struktur und Weltsicht der Spezialisten auf Test und
Experiment basieren. Sie erachten das Experiment als das
einzig akzeptable Werkzeug und Mittel für Kognition, als
einzig vertrauenswürdiges Kriterium. Sie erwarten, damit jedes
Problem zu lösen. Die Funktion der Wissenschaft ist es, die
Beziehungen zwischen den Phänomenen zu erklären. Ihr Ziel ist
es, zwischen den Ereignissen Zusammenhänge zu etablieren,
nicht zwischen den Ereignissen und Gott. In der
experimentellen Wissenschaft ist der Mensch überhaupt nicht
mit Gott beschäftigt. Man sollte nicht erwarten,
übersensorische Realitäten über sensorische Kriterien
wahrzunehmen noch Gott im Labor erfahrbar zu machen. Die
Wissenschaft kann nicht ein Experiment über die Existenz
Gottes machen und dann zu dem Schluss kommen, dass diese
Entität nicht physikalisch nachweisbar sei und unter
Laborbedingungen und mit hilfe mathematischer Kalkulation
nicht zu beweisen wäre und darum ohne Realität sein müsse.
Fakt ist, dass kein Experiment herausfinden kann, ob ein
immaterielles Sein existiert oder nicht, weil nur all jenes,
was mit einem Experiment negiert werden kann, auch durch
dieses beweisbar ist. Wissenschaft und Metaphysik sind zwei
Wissensformen die in Bezug auf Validität und Authentizität den
gleichen Rang haben. Ein metaphysisches Gesetz kann weder
durch ein Experiment geschlussfolgert werden, noch dadurch
negiert werden. Tausende wissenschaftliche Experimente werden
gemacht, um zu beweisen, dass alle Dinge materiell sind; sie
alle verfehlen ihr Ziel.
Der Naturwissenschaftler hat das Recht zu sagen: „Ich habe
Dieses und Jenes gefunden.“ bzw. „Ich fand Dieses und Jenes
nicht.“, er hat aber nicht das Recht zu sagen, „Diese und jene
Sache existiert nicht.“.
Laborexperimente können trotz ihrer Komplexität und ihrem
fortschrittlichen Entwicklungsstand nicht den Weg durch die
unbekannte, dunkle und expansive Welt der Elemente finden, die
das Objekt der Experimente sind. Sie können nicht alle
Realitäten verstehen, die in dem Herzen eines Atoms versteckt
sind, und sie können nicht einmal die wahre Natur von Materie
entdecken.
Die empirische Methode hat sich als sehr nützlich in der
Entwicklung des Bewusstseins des Menschen über die präzise
Ordnung der Schöpfung erwiesen und sie kann eine klare Basis
für den Glauben an Gott durch ihre Untersuchung der Ordnung
der Schöpfung darstellen, nicht zuletzt weil sie auf die
Existenz eines bewussten und starken Schöpfers hindeutet. Das
Ziel und Zweck der Wissenschaftler bei ihren Fragestellungen
zur Natur und der Entschlüsselung der Mysterien der Welt durch
ihre Forschungen und Untersuchungen ist in der Regel nicht die
Wahrnehmung des Schöpfers des Seins. Im Verlauf der
beständigen Forschung ist die Wissenschaft, dabei neue
Mysterien der Existenz zu enträtseln und dies, ohne das dabei
viele Wissenschaftler über ihr beschränktes und begrenztes
Wissen hinauskommen, welches ihnen der jetzige Stand der
Wissenschaft durchaus bietet. Denn wenn sie über ihre
Wissenschaft hinaus wachsen würden, hätten sie die Verbindung
zwischen den Phänomenen und die Unterordnung aller Dinge unter
einer gegebenen Ordnung realisiert - auf diese Weise zwei
zusätzliche Ebenen des Wissens und der Einsichten
hinzugewinnend: Erstens, wären sie in der Lage all ihre
sensorisch und empirisch gewonnenen Daten zu korrelieren. Und
zweitens würde ihnen dadurch ermöglicht, rationale Schlüsse zu
ziehen und Interpretationen zu machen. Ohne die Bejahung eines
weisen Schöpfers ist es unmöglich, überzeugend die Gesamtheit
der variationsreichen Daten aus den verschiedenen Bereichen
der Wissenschaften und die existierenden Verbindungen zwischen
ihnen zu interpretieren.
Die Methodik des wissenschaftlichen Gedankens ist es,
Prinzipien zu formulieren und Forschung zu betreiben ohne Gott
mit einzubeziehen, sodass das System des Denkens, in welchem
Gott abwesend ist, zur Achse wird, an welcher sich
wissenschaftliche Arbeit misst. Dies führt dazu, dass man sich
von allem isoliert, was über den Horizont dieses Denkens
hinausgeht.
Gleichzeitig ist der Mensch unweigerlich mit den
Wissenschaften verbunden. Die Ergebnisse, die aus empirisch
gewonnenem Wissen erwachsen, nehmen alle materiellen Aspekte
des Lebens ein und es ist schwer noch irgendwelche natürlichen
Werkzeuge für den Menschen zu finden. Dies vergrößert
zusätzlich sein Vertrauen in die Wissenschaft und beeinflusst
sein Verhalten insofern, als dass es einen Zustand des
Zweifels und der Zurückhaltung erzeugt.
Die Vorteile zur Erforschung der Phänomene durch die
Naturwissenschaft sind offensichtlich, was im scharfen
Gegensatz zu den metaphysischen Fragen steht. Die materiell
fassbaren Phänomene, die durch die empirische Wissenschaft
untersucht werden, sind außerdem allseits bekannt, bei der
Metaphysik trifft das Gegenteil zu.
Die Präsentation der religiösen Fragen durch unkorrekte
Methoden, kombiniert mit der Feindseligkeit zu allem
Wissenschaftlichen seitens der mittelalterlichen Kirche, war
einer der wichtigsten Faktoren, warum die Naturwissenschaft
bis heute verlässlicher als philosophische und metaphysische
Belange erscheint. Kurz gefasst, die Wissenschaft hat sich
konträr zur Religion positioniert, statt parallel mit ihr zu
laufen.
Hat die empirische Logik erstmal damit begonnen, alle
Gedanken durch ihre Form zu gießen, hat sie die Sichtweise der
Menschen auch schon derart verfärbt, dass viele von ihnen
davon überzeugt sind, dass sie die einzige Instanz sei, durch
welche die Wahrheit einer Sache zu akzeptieren sei. Sie geben
ihr oberste Autorität und erachten den Beweis der Existenz
einer Sache, welches nicht durch die Sinne erfasst wird, als
unmöglich.
Der empirische Wissenschaftler, der sich der Methode jener
nicht bewusst ist, die von Gott wissen, wird in seinem Leben
nur das akzeptieren und als zuverlässig erachten, was
kompatibel mit der wissenschaftlichen Logik und dem damit
einhergehenden Denken ist. Er wird sich selbst das Recht
herausnehmen alles zu negieren, was nicht zu seiner
wissenschaftlichen Methodik passt. Seine Methode ist das
absolute Vertrauen in das Experiment und dieses allein wird
von ihm als einzig gültiger Beweis für die Richtigkeit
jeglicher Deduktion zugelassen.
In einer solchen Situation, in der die komplette Grundlage
des religiösen Gedankenguts ignoriert wird, findet sich der
Wissenschaftler ohne irgendwelche Prinzipien wieder, mit deren
Hilfe er die sekundären religiösen Fragen interpretieren
könnte – Fragen, die in Form von Befehlen und Verboten
auftauchen. Völlig an die wissenschaftliche Sprache gewöhnt
und abhängig von der Formel, steht er voll und ganz zu seiner
eigenen Methode und glaubt, die bindenden, einfachen und
geradlinigen Befehle der Religion wären inhaltslos und ohne
Wert.
Diese Vorgehensweise ist inkorrekt. Obwohl die
Wissenschaften komplexe und ausgesprochen präzise Formeln
haben, deren Verständnis eines gründlichen und schweren
Studiums bedarf, so sind es eben diese Formeln, welche die
trockene Plattform der Wissenschaft verlassen, wenn sie im
praktischen Leben als Anwendung auftauchen, sich damit von der
technischen Sprache verabschiedend. Würde das nicht der Fall
sein, die Neuerungen würden auf wissenschaftliche Institute
und industrielle Zentren, Büchereien und
Forschungseinrichtungen begrenzt bleiben.
Jeder kann mit einem Telefon oder einem Radio umgehen.
Dasselbe trifft auf alle wissenschaftlichen Werkzeuge und
Instrumente zu. Trotz all ihrer Präzision und Komplexität,
eine gute Gebrauchsanweisung wird es jedem ermöglichen, das
Gerät zu bedienen. Der Experte wird nicht sein Wissen um die
innere Technik des Gerätes an den Verbraucher weiterleiten,
stattdessen wird er nur das Notwendigste in kurzer Form
zusammenfassen, was letztlich das Ergebnis der Mühen der
Erfinder darstellt.
Es ist daher unfair, mit wissenschaftlicher Logik zu
versuchen die Befehle der Religion in eigene inkorrekte,
voreingenommene Formen pressen zu wollen (Was unmöglich ist,
denn diese können nicht in Formeln komprimiert werden,
wenngleich Formel und Befehl, die Eigenschaft haben, simpel
und universal zu sein) und danach zu erklären, sie seinen
wertlos und unwichtig, dabei ihre entscheidende Rolle und ihre
tief greifenden Wirkungen auf das Leben ignorierend.
Praktische Instruktionen tragen ihre Früchte, wenn sie in
einer leicht verständlichen Sprache verkündet werden, und sie
sind im individuellen sowie im sozialen Miteinander spürbar.
Weiter noch, wenn man sich vorstellt, dass die Befehle und
Instruktionen der Religionen durch unseren Erkenntnisstand,
unser Verständnis und unseren Geschmack bestimmt werden
würden, so würde eine Offenbarung und die Propheten keine
Notwendigkeit mehr darstellen: Wir könnten uns unsere eigenen
Religionen konstruieren.
Der Mensch übersieht oft seine Schwächen, zu sehr ist er
zuweilen mit seinen Stärken beschäftigt. Der Anbeter der
Wissenschaft der heutigen Welt ist so stolz auf ihre
Errungenschaften und ihre rasante Entwicklung, dass er sich
selbst als Eroberer sieht, der triumphierend von den Sphären
der Wahrheit Besitz ergreift. Aber niemand war je in der Lage
zu sagen, er hätte das Wissen über alle Mysterien des
Universums und alle Schleier um die Natur der Welt seien
gelüftet.
Man sollte einen weiten Blick über die Realität schweifen
lassen und man wird erkennen, dass es nur Tropfen des Wissens
sind, die man sein eigen nennen kann, angesichts des riesigen
Ozeans von verborgenen Geheimnissen. Mit jeder neuen
wissenschaftlichen Entdeckung stehen wir Serien von neuen
Fragen gegenüber. Über die Jahrhunderte hat der Mensch
unermüdlich mit all seinen Ressourcen daran gearbeitet, sich
die Welt so weit wie möglich zu erschließen, mit dem Resultat,
dass er einige der vielen Mysterien des Universums enthüllen
könnte. In dieser Richtung sind nur kleine, kurze Schritte
getan worden, und der menschliche Wissensstand ist
diesbezüglich immer noch vom Unbekannten umgeben, einer Wolke
gleich.
Es gilt darum, den kognitiven Anwendungsbereich bzw. Rahmen
für die sensorischen Wissenschaften und einen vernünftigen
Einflussbereich realistischer zu beurteilen. Alle
Voreingenommenheit, die wie eine Barriere auf dem Pfad zur
Wahrheit liegt, müssen zu Gunsten einer korrekten Analyse
entfernt werden.
Ohne Zweifel, die empirischen Wissenschaften können uns
über die externen Aspekte der Phänomene informieren. Die
Materie fällt in den Bereich ihrer Studien und Sachverhalte,
die sich unter Laborbedingungen nachstellen bzw. experimentell
nachweisen lassen. Die Methodik dieser Wissenschaften, die
angewandt wird, um ihr Ziel zu erreichen, ist Beobachtung und
Experiment. Da es bei den empirischen Wissenschaften ein
fundamentales Anliegen ist, mittels Untersuchung der externen
Welt herauszufinden, ob eine bestimmte wissenschaftliche These
korrekt ist, müssen wir sie mit der externen Welt vergleichen,
um sie zu testen. Wenn die externe Welt sie tatsächlich
verifiziert, akzeptieren wir die These, wenn nicht, tun wir es
nicht. Ausgehend von dem Objekt und der Methodik der
empirischen Wissenschaften, fragen wir uns, ob denn
metaphysische Wahrheiten für die sensorischen Tests und
Experimente geeignet sind? Hat denn irgendeine empirische
Prüfung irgendein Recht, in Fragen des Glaubens und der
Religion einzugreifen? Ist denn irgendein Bereich der
empirischen Wissenschaften an Gott interessiert?
Um die Korrektheit oder Inkorrektheit einer Sache zu
entdecken, ist es notwendig Veränderungen vorzunehmen und
gegebene Faktoren und Umstände zu eliminieren, um daraus
Schlüsse ziehen zu können. Diese Methode ist nicht anwendbar
auf eine ewige, unwandelbare, über die Materie hinausgehende,
heilige Existenz.
Materielles Wissen ist eine Lampe, die gewisse unbekannte
Bereiche erhellen kann, aber es ist nicht die Lampe, die
jegliche Dunkelheit verschwinden lässt. Dies ist so, weil das
Wissen um ein System abhängig von dem Verständnis des Ganzen
in seiner Totalität ist. Eine Erkenntnis, die alle partiellen
Einsichten in sich aufnimmt, resultiert dagegen in einer
totalen Vision. Menschliches Wissen in ein enges, restriktives
Korsett der sensorischen Wissenschaften zu stecken, kann dem
Menschen nicht die totale Vision bringen, sondern nur das
Bewusstsein für empirische Phänomene und das Nicht-Bewusstsein
für die inneren Dimensionen des Seins.
Ob wir an Gott glauben oder nicht, weist letzten Endes
keine Verbindung mit empirischen Wissenschaften auf. Da das
Objekt ihrer Untersuchungen die Dinge sind, haben diese
Wissenschaften nicht das Recht, sich affirmativ oder negativ
über irgendein nichtmaterielles Thema zu äußern. Dem Glauben
religiöser Schulen nach ist Gott kein Körper. Er kann nicht
durch die Sinne wahrgenommen werden. Da Er Zeit und Raum
übersteigt, ist Er ein Sein, dessen Existenz sich nicht
zeitlich limitieren lässt und das durch Raum nicht
beeinträchtigt wird. Er braucht daher nichts und Sein Wesen
ist erhaben über jede Form von Makel. Er kennt den inneren
sowie den äußeren Aspekt des Universums, das heißt, die Welt
liegt offen vor Ihm da. Er besitzt den höchsten Grad jeglicher
Perfektion und ist größer als alles, was dem Menschen zu Ihm
einfällt. Es ist uns unmöglich, Sein Wesen zu ergründen, da
wir nicht die angemessene Kraft dafür haben, noch die
Fähigkeiten und Instrumentarien für ein Urteil besitzen.
Dies ist auch der Grund, warum man beim Studium der Bücher
über empirische Wissenschaften kein einziges Experiment wird
finden können, das Gott zum Thema hat oder über Ihn ein Urteil
offeriert.
Selbst wenn wir die sensorische Wahrnehmung als die einzige
Möglichkeit anerkennen, um Realitäten zu erkennen, so können
wir doch nicht beweisen, auf diese sensorische Wahrnehmung
basierend, dass nichts über diese Welt der Sinne hinaus
existiert. Solch eine Behauptung wäre in sich selbst nicht
empirisch, da sie durch keinen sensorischen oder empirischen
Beweis unterstützt werden kann.
Selbst wenn die Anhänger einer religiösen Denkschule keine
Beweise für ihre Aussage hätten, so kann man deswegen dennoch
nicht zwingend schlussfolgern, dass es das Nicht-Sein sei,
welches über alle sensorischen Grenzen hinaus regiere, denn
dies wäre eine unwissenschaftliche Wahl der Betrachtung, die
auf Imagination und Spekulation basiert. Manche Menschen
versuchen, diese Phantasie als eine Gabe der Wissenschaft zu
propagieren und präsentieren ihre Wahl der Betrachtungsweise
als ein Diktat des wissenschaftlichen Gedankenguts. In der
Endanalyse zeigt sich jedoch, dass die Negierung, die in
dieser Behauptung involviert ist, unwissenschaftlich und nicht
philosophisch ist und sogar empirischer Logik widerspricht.
In Die elementaren Prinzipien der Philosophie, sagt George
Pulitzer, „Zu glauben, eine Sache beanspruche keine Zeit und
keinen Raum und sei immun gegenüber Veränderung und
Entwicklung, ist eine Unmöglichkeit.“
Es ist klar, dass diese Worte einen Gedankenweg
reflektieren, in dem zum Ausdruck gebracht wird, dass er nicht
weiß, wonach er sucht. Denn wenn er wüsste wonach er Ausschau
hält, so würde er auch verstehen, wie er danach zu suchen hat.
Da sich die Aktivität dieses Gedankenmodus um die Natur und
die sensorische Welt dreht, wird er natürlich jegliches, was
über diesen Aktivitäts- und Existenzbereich hinausgeht und was
durch diesen nicht bewiesen werden kann, als unmöglich
erachten. Der Glaube wird als solches als eine Entität
gesehen, die konträr zum wissenschaftlichen Modus steht.
Tatsächlich sind die Naturwissenschaftler mit einer ganzen
Masse von Unbekanntem konfrontiert. Es beginnt bereits bei
dieser Erde, bei der greifbaren und leblosen Materie und das,
obwohl sie mit diesen im ständigen Kontakt stehen. Solche
Gelehrte haben daher das Recht zu sagen: „Da das
Übernatürliche den Rahmen meiner mir zur Verfügung stehenden
Werkzeuge sprengt, schweige ich und kann keine Negierung
aussprechen.“ Wie können sie es sich selbst erlauben, eine
Aussage zu machen, die ihnen eine Kenntnis abverlangt, welche
so groß sein müsste wie das ganze Universum, wenn doch ihr
tatsächliches Wissen darüber gen Null geht?
Welcher Beweis untermauert ihre Behauptung, dass Sein wäre
äquivalent zur Materie und die ganze Welt bestehe nur aus
materiellen Entitäten? Worauf basiert die Negierung eines
Wissenschaftlers, der Metaphysik ablehnt, auf Logik oder auf
einen Beweis, oder was ist es, was zeigt, dass über der
sensorischen Welt hinaus nichts außer dem Nicht-Sein
existiert?
_____
Obwohl die Wissenschaft nicht ausdrücklich und definitiv
alles Unbekannte ablehnt, nur weil dieses Unbekannte durch
ihre Instrumente und Werkzeuge nicht erreichbar ist,
stattdessen geduldig den Tag ihrer Entdeckung abwartend, so
zeigen die Materialisten nicht einmal den Willen, sich auf
diese Frage mit Zweifel und Zurückhaltung einzulassen. Ihre
falschen und hastigen Vorurteile als Grundlage nehmend,
verkünden sie ihr Urteil von einer schöpferlosen Welt.
Solche Personen etablieren bestimmte Kriterien und
Standards für sich selbst und sind nicht bereit, sich auf
andere Kriterien einzulassen, die ebenso ihre Berechtigung
haben. Sie würden zum Beispiel nie das Kriterium für die
Oberflächenbestimmung anwenden, um das Volumen eines Körper zu
berechnen, aber wenn es um die super-sensorische Welt geht,
versuchen sie Gott, den Geist und die Inspiration mit den
gleichen Werkzeugen, die sie zur Vermessung der materiellen
Welt benutzen, zu vermessen. Wenn sie dann feststellen, dass
sie dadurch zu keinem Ergebnis bezüglich der zu untersuchenden
Entität kommen, schreiten sie zur Leugnung ihrer Existenz.
Eine Person, die in empirischer Logik gefangen ist und sich
nur erlaubt, die Realität des Universums zu akzeptieren, die
innerhalb ihres sensorischen Erfahrungsbereichs liegt und
alles ablehnt, was darüber hinausgeht, muss erkennen, dass
dies ein Pfad ist, den sie sich selbst gewählt hat. Es ist
nicht das Ergebnis von wissenschaftlicher Investigation und
Experiment. Diese pseudointellektuelle Art wird durch eine
intellektuelle Rebellion und der Aussetzung der eigenen
ursprünglichen Natur hervorgerufen. Denn der Gott, den solch
ein Naturwissenschaftler eitel mit seinen Werkzeugen und
Instrumenten zu „beweisen“ wünscht, ist in den Augen jener,
die ihn anbeten in keiner Weise ein Gott.