34. Brief – An Muhammad ibn Abu Bakr
An
Muhammad ibn Abu Bakr, als er hörte, dass er betrübt war, dass
er für al-Aschtar vom (Gouverneursamt) von Ägypten
zurückgezogen wurde, und dann al-Aschtar auf dem Weg dorthin
verstarb, bevor er dort angelangt war.
Im Folgenden habe ich von deiner
Betrübnis gehört, dass al-Aschtar für deine Tätigkeit (als
Gouverneur) ausgesandt wurde. Das habe ich nicht getan, weil
ich dich in deinen Anstrengungen für unzulänglich befand, und
auch nicht, damit du deinen Eifer vermehrst, doch wenn ich das
in deinem Machtbereich Befindliche dir wegnehme, gebe ich dir
eine Position, die leichter für dich ist und an der das
Gouverneursamt für dich attraktiver ist.
Der Mann, dem ich das Gouverneursamt von
Ägypten übertragen habe, war ein Mann, der aufrichtig zu uns
und streng und gefürchtet bei unseren Feinden war, möge Allah
ihm barmherzig sein, da Er ihm seine Tage vervollständigt und
ihn seinen Tod hat treffen lassen. Wir sind zufrieden mit ihm,
möge Allah ihm Seine Zufriedenheit schenken und ihm seinen
Lohn vervielfachen. So tritt hervor gegen deinen Feind und
handle deinem Einblick nach. Mache dich an den Krieg gegen
den, der dich bekriegt, und rufe zum Weg deines Herrn auf.
Suche viel die Hilfe Allahs. Er wird dir darin genügen, was
dich bekümmert, und dir darin helfen, was auf dich herabkommt,
so Allah will.
Erläuterung
Muhammad ibn
Abu Bakr war Sohn von Abu Bakr und Asma bint Umais. Als sein
Vater Abu Bakr starb, war Muhammad erst drei Jahre alt. Seine
Mutter heiratete daraufhin Imam Ali (a.), und Muhammad wurde
sein Stiefsohn und einer seiner Unterstützer. Die Nähe von
Muhammad ibn Abu Bakr zu den Ahl-ul-Bait ist in vielen
Einsätzen dokumentiert und auch in der verwandtschaftlichen
Nähe: Muhammad ibn Abu Bakr hatte einen Sohn namens Qasim,
dessen Tochter Farwa bint Qasim die Mutter Imam Sadiqs (a.)
ist.
In der Zeit
des dritten Kalifen Uthman wurde Muhammad ibn Abu Bakr in der
neuen Provinz Ägypten stationiert, wo er großen Einfluss auf
Truppenteile hatte. Muhammad ibn Abu Bakr hatte eine sehr
kritische Haltung gegenüber Uthman, dem er Missbrauch des
Amtes vorwarf. Auch seine Stiefschwester Aischa war unter den
Kritikern. In der Zeit des Kalifats Imam Alis (a.) stand
Muhammad treu zum Kalifen.
Imam Ali (a.)
ernannte Muhammad zum Gouverneur Ägyptens. Im Jahr 38 n.d.H.
(658 n.Chr.) schickte Muawiya seinen Truppenführer Amr ibn Aas
mit sechstausend Soldaten gegen ihn. Muhammad ibn Abu Bakr bat
Imam Ali (a.) um Hilfe. Daraufhin sandte Imam Ali (a.) seinen
besten Feldherrn Malik al-Aschtar und beauftragte ihn
gleichzeitig damit, das Gouverneursamt zu übernehmen. Als
Muhammad ibn Abu Bakr davon erfuhr, war er betrübt, da er
befürchtete, dass Imam Ali (a.) ihm nicht mehr vertrauen
würde. Das aber war nicht der Fall. Vielmehr wollte Imam Ali
(a.) Muhammad ibn Abu Bakr von Ägypten abziehen und ihm andere
Aufgaben übertragen, da er annahm, dass Malik al-Aschtar die
Region besser gegen die Angriffe Muawiyas verteidigen könnte,
denn er hatte nicht die Vorbelastung, bereits Gouverneur aus
der Zeit Uthmans zu sein. Zudem warf ihm seine eigene Frau
Naila bint Farasa nach der Ermordung Uthmans fälschlicherweise
vor, in den Mord verwickelt zu sein, was seine Position
gegenüber den schamlosen Angriffen Muawiyas schwächte.
Malik
al-Aschtar wurde im Auftrag Muawiyas auf dem Weg nach Ägypten
vergiftet. Kurz danach traf obiger Brief bei Muhammad ibn Abu
Bakr ein. Kurze Zeit danach wurde Muhammad ibn Abu Bakr von
Muawiyas Truppen besiegt. Muhammad ibn Abu Bakr wurde dabei im
Auftrag Muawiyas getötet, auf einen Esel gebunden und
verbrannt. Imam Ali (a.) liebte Muhammad ibn Abu Bakr wie sein
eigenes Kind, und die Nachricht seiner Ermordung traf ihn
schwer.