Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 176-180
176. Und er (a.) sagte:
Das Mittel
zur Anführerschaft ist eine weite Brust (d.h. Großzügigkeit).
177. Und er (a.) sagte:
Tadel den
Übeltäter durch Belohnung dessen, der Gutes tut.
Erläuterung
Das bedeutet, dass das volle Belohnen der Tugendhaften für
ihre guten Taten und ihre Wertschätzung diejenigen, die
Schlechtes tun, ebenfalls auf den rechten Weg bringt. Das ist
effektiver als Moralpredigten, Warnungen und Tadel, weil sich
der Mensch meist zu einer Seite neigt, von der er sich einen
Gewinn verspricht, und seine Ohren sehnen sich nach
Lobeshymnen und Bewunderung.
178. Und er (a.) sagte:
Schneide
das Übel von der Brust anderer ab, indem du es aus deiner
(eigenen) Brust entwurzelst.
Erläuterung
Dieser Satz kann auf mehrere Art interpretiert werden. Die
eine ist die, dass wenn man gegen jemanden Feindseligkeit
hegt, er ebenfalls gegen einen Feindseligkeit hegen wird.
Deswegen zerstört man die Feindseligkeit aus seinem Herzen,
indem man sie aus seinem eigenen entfernt, da das eigene Herz
der Index der Herzen anderer ist. Wenn das eigene Herz keine
Feindseligkeit hegt, wird auch in dem der anderen keine sein.
Deswegen attestiert jemand die Reinheit des Herzens eines
anderen durch die Reinheit seines eigenen Herzens. So fragte
jemand seinen Freund „Wie sehr liebst du mich“, und die
Antwort war „Frag dein eigenes Herz“, das bedeutet „ich liebe
dich so sehr wie du mich.“
Eine weitere Interpretation geht dahin, dass wenn jemand
andere von Bösem abhalten will, man sich erst selber von
diesem Bösen fernhalten soll. Auf diese Weise kann sein Rat
einen Einfluss auf andere haben, ansonsten wird er wirkungslos
bleiben.
179. Und er (a.) sagte:
Die
Rechthaberei lässt die (gute) Meinung schwinden.
180. Und er (a.) sagte:
Die Gier
ist eine ewige Sklaverei.