Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 231-235
231. Und er (a.) sagte über die
Aussage Allahs des Erhabenen „Wahrlich, Allah gebietet
Gerechtigkeit und Güte“:
Gerechtigkeit bedeutet hier gleiche Aufteilung, und Güte [ihsan]
heißt Gefälligkeit.
232. Und er (a.) sagte:
Wer mit
kurzer Hand gibt, dem wird mit langer Hand gegeben.
Sayyid Radhi sagte (dazu): „Das
bedeutet, dass auch wenn das, was ein Mensch von seinem Besitz
auf dem Wege des Guten und der Frömmigkeit spendet, nur wenig
ist, so macht Allah den Lohn dafür groß und reichlich. Und die
beiden Hände sind hier ein Beispiel für zwei Segnungen, und er
(a.) unterschied zwischen den Segnungen von Seiten des
(Gottes-) Dieners (d.h. des Menschen) und der Segnung von dem
erhabenen Herrn, und zwischen kurz und lang. Er beschrieb
dieses als kurz und jenes als lang, weil die Segnungen Allahs
immer ein erhebliches Vielfaches der Segnungen durch das
Geschöpf sind, denn die Segnungen Allahs bilden die Wurzel von
allen von ihnen, und jede Segnung entspringt ihnen und kommt
auf sie zurück.“
233. Und er (a.) sagte zu seinem
Sohn Hasan (a.):
Fordere
nicht (jemanden) zum Duell, doch wenn du dazu aufgerufen
wirst, dann geh darauf ein. Denn der dazu Fordernde ist ein
Aufrührer, und ein Aufrührer ist zum Untergang verurteilt.
Erläuterung
Das bedeutet, dass wenn der Feind kämpfen will und die
Initiative dazu ergreift, dann sollte man sich ihm stellen,
aber man sollte nicht den Angriff beginnen, weil das klarer
Hochmut und Exzess wäre, und wer immer Hochmut und Exzess
zeigt, wird eine schändliche Niederlage erleiden und gestürzt
werden. Deswegen betrat der Befehlshaber der Gläubigen das
Schlachtfeld nur dann, wenn er durch den Feind herausgefordert
wurde. Er forderte niemals heraus von sich aus. In diesem
Zusammenhang schrieb Ibn Abu al-Hadid Folgendes: „Wir haben
nie gehört, dass der Befehlshaber der Gläubigen jemals
jemanden zur Konfrontation herausgefordert hat, sondern er
ging nur dann dem Feind entgegen und tötete ihn, wenn er
ausdrücklich herausgefordert wurde oder der Feind einen
Generalangriff ritt.“
234. Und er (a.) sagte:
Die besten
Charakterzüge (bei der Frau) sind die, die bei den Männern die
schlechtesten sind: Stolz, Ängstlichkeit und Geiz. Denn wenn
die Frau stolz ist, gibt sie sich niemandem in die Hand, und
wenn sie geizig ist, bewahrt sie ihr Eigentum und das ihres
Ehemannes, und wenn sie ängstlich ist, wird sie vor allem
zurückschrecken, was sich ihr darbietet.
Erläuterung
Immer wieder ist darauf hinzuweisen, dass der
Gesamtzusammenhang und der Kontext solcher Aussagen eine
Erläuterung wären, die aber nicht gegeben ist. Hier wird an
drei Beispielen erläutert, wie gegensächliche Eigenschaften
bei Mann und Frau einander in der Ehe ergänzen können.
235. Er (a.) wurde gebeten,
einen mit Verstand Begabten zu beschreiben. Und er (a.) sagte
daraufhin:
Das ist
derjenige, der (jede) Sache an ihren Platz setzt.
Dann wurde er um die
Beschreibung des Unwissenden gebeten. Er (a.) antwortete:
Das habe
ich (damit) bereits getan.
Sayyid Radhi sagte (dazu): „Das
heißt, dass der Unwissende eben derjenige ist, der die Dinge
nicht an ihren Platz setzt. So war sein Nicht-Beschreiben
dessen bereits eine Beschreibung, denn es ist das Gegenteil
von der Beschreibung des Verständigen.“