Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 426-430
426. Und er (a.) sagte:
Es ziemt
einem (Gottes-)Diener nicht, sich auf zwei Eigenschaften zu
verlassen: Vitalität und Reichtum. So manchen siehst du vital,
und er wird (gleich darauf) krank, und manchen siehst du
reich, und er wird arm.
427. Und er (a.) sagte:
Wer einem
Überzeugten [mu´min] über sein Bedürfnis klagt, dann ist er
so, als hätte er sich darüber bei Allah beklagt. Doch wer sich
darüber bei einem Ungläubigen beklagt, ist so, als hätte er
sich über Allah (Selbst) beklagt.
428. Und er (a.) sagte bei einem
Fest:
Das ist
nur für denjenigen ein Fest, dessen Fasten Allah angenommen
und für dessen Stehen (im Gebet) Er sich erkenntlich zeigte,
und jeder Tag, an dem Allah kein Ungehorsam entgegengebracht
wird, ist ein Fest.
Erläuterung
Wenn Gefühl und Gewissen lebendig sind, zerstört selbst die
Erinnerung an eine Sünde den Seelenfrieden, da man nur Ruhe
und Glück erlangen kann, wenn der Geist frei ist von der Bürde
der Sünde und wenn die Kleidung nicht durch Ungehorsam
verschmutzt wird. Dieses wahrhaftige Glück ist nicht an eine
bestimmte Zeit gebunden, sondern an jedem Tag, an dem er es
wünscht, kann man Sünden meiden und dieses Glück genießen, und
eben dieses Glück wird das wahre Glück und der Vorbote des
Festes sein.
429. Und er (a.) sagte:
Das größte
Bedauern wird derjenige am Tage der Auferstehung empfinden,
der Besitz erworben hat ohne Gehorsam an Allah, auch wenn ihn
ein Mann beerbt, der ihn (den Besitz) im Gehorsam an Allah dem
Erhabenen ausgibt und dadurch ins Paradies eingeht, während
der Erstgenannte in die Hölle eingeht.
430. Und er (a.) sagte:
Wahrlich,
derjenige unter den Menschen ist der Verlustreichste im Handel
und der Erfolgloseste in Anstrengungen, der seinen Körper
abgenutzt hat im Streben nach Besitz, während das Schicksal
ihm in seinen Zielen nicht hilfreich war, und er geht (dann)
von dieser Welt in seinem Bedauern und geht dem Jenseits
entgegen mit den Konsequenzen.
Erläuterung
Trotz aller Anstrengungen im Leben erreicht man nicht immer
all die Erfolge im Leben. Wenn man manchmal aufgrund von
Bemühungen Erfolge erzielt, muss man bei manch anderen
Gelegenheiten Niederlagen in Kauf nehmen und seine Ziele
aufgeben, weil man sich gegenüber dem Schicksal eine
Niederlage eingestehen muss. Ein wenig Nachdenken kann zu dem
Schluss führen, dass wenn weltliche Dinge trotz Anstrengung
und Streben nicht erreicht werden können, wie dann der Erfolg
im Jenseits ohne Anstrengung und Streben erreicht werden kann.
Ein persisches Gedicht dazu lautet: „Du ranntest hinter der
Welt her, doch hast dein Ziel nicht erreicht. Oh Allah, was
wird sein, wenn das Gute der nächsten Welt nicht mal
angestrebt wurde?“