Der Offenbarer

Der Offenbarer

aus dem Buch "Offenbarer, Bote und Botschaft"

Muhammad Baqir al-Sadr

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Wie wenden wir die Methode zur Feststellung des Schöpfers an?

Nachdem wir die allgemeine Methode des induktive Beweises, der auf der Errechnung der Wahrscheinlichkeit basiert, verstanden haben, und wir diese Methode durch ihre obigen Anwendungen bewertet haben, wollen wir sie nun auf die Beweisführung für den weisen Schöpfer anwenden. Dies geschieht durch die gleichen, zuvor erwähnten Schritte.

Die Schritte der Beweisführung

I. Wir beobachten eine überwältigendes Ausmaß von Harmonie und Abgestimmtheit zwischen einer gewaltigen Anzahl von geordneten Phänomenen, und zwischen den Bedürfnissen des Menschen, als ein lebendiges Wesen, dem das Leben in einer Form zuteil wird, dass wenn wir nur ein Phänomen durch ein anderes ersetzen würden, dies das Ende des menschlichen Lebens auf dieser Erde und seine Ausradierung bedeuten wird. Im folgenden wollen dafür nur einige Beispiele nennen:

1. Die Wärmequantität die der Erde von der Sonne zukommt.

2. Der quantitative Anteil von Wasserstoff (und Wasser) auf diesem Planeten.

3. Die Photosynthese der Vegetation und der umgekehrte Gasaustausch bei den Tieren und dem Menschen.

4. Der Luftanteil im Verhältnis zum Planeten (Luftdruck).

5. Die günstige Aufteilung der Gasanteile der Luft (Sauerstoff).

6. Die günstige Wirkung der schützenden Ozonschicht um die Atmosphäre.

7. Die Günstigkeit der Instinkte und der natürlichen, angeborenen Anlagen bei den Lebewesen.

8. Die physischen und psychischen Abgestimmthei-ten in und unter den einzelnen Lebewesen. (Paarung, Rasse, Gemeinschaft, Individualität, Ähnlichkeit etc. pp.)

„Und wenn ihr die Gnaden Gottes aufzählen wolltet, ihr konntet sie nicht beziffern. Wahrlich Gott ist sehr verzeihend und immerbarmherzig." (Heiliger Qur'an, 16:18)

II. Wir entdecken, dass diese ständige Übereinstimmung und Abgestimmtheit, zwischen dem natürlichen Phänomen und dem Bedarf der Garantie des Lebens und seiner Ermöglichung, in Abermillionen Fällen, in jedem dieser Fälle mit einer einzigen in Frage kommenden Hypothese zu erklären ist. Nämlich der, dass wir vom Sein eines weisen Schöpfers für dieses Universum ausgehen. Diese Hypothese birgt dabei alle diese Zufälle und Übereinkommen in sich.

III. Jetzt stellen wir uns die Frage: Was ist wenn diese Hypothese, vom Dasein eines weisen Schöpfers in Wirklichkeit nicht zutrifft, wie groß ist dann der Rahmen der Wahrscheinlichkeit, dass alle diese Übereinkünfte, zwischen den Naturphänomenen und dem Bedarf der Möglichkeit des Lebens, tatsächlich zusammenkommen, ohne dass es dabei ein angestrebtes Ziel gibt? Es ist sonnenklar, dass dies die Annahme einer unermesslich gewaltigen Anzahl von Zufälligkeiten bedeuten würde. Wenn aber schon die Wahrscheinlichkeit, dass der zuvor als Beispiel angeführte Brief nicht von deinem Brief, sondern von einem anderen stammt, sagen wir bei 1:100 liegt, was glaubst du wie niedrig ist die unübersehbare Wahrscheinlichkeit, in unserem Fall vom Leben und der Schöpfung? Was ist erst deine Meinung darüber, dass diese Erde, auf der wir leben, mit allem, was dieses Leben garantiert, das Werk einer ziellosen toten Materie sein soll, wobei es aber in Millionen und Abermillionen Aspekten dem ähnelt, was das Werk eines weisen Erschaffers ist?

IV. An dieser Stelle kommen wir also, ohne jeden Zweifel, zu dem Ergebnis, der im zweiten Schritt entdeckten Hypothese, den Vorrang zu geben.

V. Wir vergleichen nun zwischen diesem Vorzug und der Unwahrscheinlichkeit, auf die wir im dritten Schritt kamen. Da die Wahrscheinlichkeit, aus dem dritten Schritt aber immer geringer wird, desto mehr die angenommenen Zufälle werden, ist es natürlich selbstverständlich, dass diese Wahrscheinlichkeit so gering wird, dass sie in ihrer Schwäche mit keinem Beispiel aus den Wissenschaften oder dem Alltag zu vergleichen ist, womit die Wahrscheinlichkeit notwendiger Weise ganz erlischt.

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