Der Quran im Islam
Generationen der Quran-Leser
Zu den ersten Lesergenerationen zählten
die Gefährten, die sich zur Zeit des Propheten mit dem Lernen
und Lehren der Lesarten befassten. Einige von ihnen hatten den
ganzen Quranischen Text gesammelt. Eine von ihnen war eine
Frau namens Umm Warqa, die Tochter des Ibn Harith.
Mit dem Sammeln des Quran, das in einigen Werken vier Helfern
des Propheten und in einigen anderen fünf, sechs oder mehr
Personen zugeschrieben wird, ist wohl das Unterrichten und
Memorieren des ganzen Quranischen Textes gemeint und nicht
das Einordnen der Suren und Verse in einen Band. Sonst hätte
keine Notwendigkeit bestanden, ihn zur Zeit des ersten und des
zweiten Kalifen noch einmal in einem Mushaf zu sammeln und
einzuordnen. Auch die Behauptung einiger Überlieferungen, dass
die Verse und Suren auf Anweisung des Propheten (s.) geordnet
worden seien, ist allgemein widerlegt worden.
Einige Mitglieder dieser Lesergeneration
waren, den Berichten der Gelehrten zufolge,
berühmt als Lehrer des Quran und des Leseunterrichts, wie
z.B. Uthman, Ali, Abi ibn Kab, Zaid ibn Thabit, Abdullah ibn
Masud und Abu Musa Aschari.
Zu der zweiten Generation zählen die
Schüler der ersten Generation, die allgemein als ihre
Nachfolger gelten. Die bekanntesten von ihnen lasen und
unterrichteten den Quran in Mekka, Medina, Kufa, Basra und
Damaskus. Das sind Städte, die die angefertigten
Quran-Exemplare des Uthman erhalten hatten.
In Mekka waren es Ubaid ibn Umair, Ata
ibn abi Riah Tawus, Mudschahid, Ikrima, Ibn Abi Mulaika und
andere.
In Medina: Ibn Musaiyib, Urwa, Salim,
Umar ibn Abdulaziz, Sulaiman ibn Yasar, Ata ibn Yasar, Ma'ad
Qari, Abdullah ibn A'aradsch, Ibn Schihab Zahra, Muslim ibn
Dschundab und Zaid ibn Aslam.
In Kufa: Alqama, Aswad, Masruq, Abida,
Amr ibn Schurahabil, Harith ibn Qais, Rabi ibn Huthaim, Amr
ibn Maimun, Abu Abdurrahman Salma, Zirr ibn Hubaisch, Ubaid
ibn Nudhaila, Said ibn Dschubair, Nahai und Schabi.
In Basra: Abu Aliya, Abu Ridscha Nasr ibn
Asim, Yahya ibn Yamar, Hasan Basri, Ibn Schirin, Qitada.
In Damaskus: Mudschaira ibn Abi Schihab,
einer der Gefährten Uthmans, Halifa ibn Saad, einer der
Gefährten des Abu Darda.
Zu der dritten Generation, deren
Wirkungsperiode fast die erste Hälfte des zweiten Jahrhunderts
umfasst, zählt eine Gruppe berühmter Leser, denen die Lesarten
von der zweiten Generation überliefert wurden:
In Mekka waren es Abdullah ibn Kathir
(einer der sieben kanonischen Leser), Hamid ibn Qais Aradsch
und Muhammad ibn Abi Muhaisin.
In Medina: Abu Dschafar Yazid ibn Qaqa,
Schaiba ibn Nisah und Nafi ibn Nuaim (einer der sieben
kanonischen Leser).
In Kufa: Yahya ibn Wattab, Asim ibn abi
al-Nudschud (einer der 7 kanonischen Leser), Sulaiman Amasch,
Hamza (einer der 7 kanonischen Leser) und Kisai (einer der
sieben kanonischen Leser).
In Basra: Abdullah ibn Abi Ishaq, Isa ibn
Umar, Abu Amr ibn Ala (einer der 7 kanonischen Leser), Asim
al-Dschahdari, Yaqub al-Hadhrami.
In Damaskus: Abdullah ibn Amir (einer der
sieben kanonischen Leser), Atfya ibn Qais al-Kilabi, Ismail
ibn Muhadschir, Yahya ibn Harith, Schuraih ibn Yazid Hadhrami.
Zur vierten Generation gehören die
Schüler der Angehörigen der dritten Generation und die
Überlieferer ihrer Lesarten. Das sind Ibn Ayyasch, Hafas, und
Halaf. Mehr zu den bekanntesten von ihnen im nächsten Kapitel
Die fünfte Generation ist die Generation
der Gelehrten und Verfasser. Es ist überliefert worden, dass
der erste, der eine Schrift über die Lesarten verfasste, Abu
Ubaid al-Qasim ibn Sallam war. Nach ihm Ahmad ibn Dschubair
al-Kufi, danach Ismail ibn Ishaq Maliki, einer der Gefährten
des Überlieferers Qalun, nach ihm Abu Dschafar ibn Dscharir
al-Tabari und dann Däguni und Mudschahid.
Nach ihnen weitete sich die Forschung und
Lehre aus. Männer wie Dani und Schatibi verfassten zahlreiche
Bücher und Abhandlungen in prosaischer und gebundener Sprache.