Verteilungssystem
Im Zusammenhang mit dem Bereich der
Güterverteilung erlebte die Menschheit im Laufe der Geschichte
verschiedene Arten von Ungerechtigkeiten, da die Verteilung
zeitweise auf ausschließlich individueller Basis erfolgte und
zeitweise auf rein kollektiver Basis. Der erstere Fall
bedeutet Verletzung der Rechte der Gemeinschaft und der zweite
Fall Nichtachtung der Rechte des Individuums. Dagegen
etablierte der Islam das Verteilungssystem für die islamische
Gesellschaft in einer Form, die sowohl den Rechten des
Einzelnen als auch denen der Gemeinschaft gerecht wird. Es
hindert den Einzelnen nicht daran, seinen natürlichen
Neigungen nachzugehen, wie es auch der Gemeinschaft nicht den
Respekt versagt und das Gemeinschaftsleben nicht bedroht, und
unterscheidet sich dadurch von den verschiedenen sonstigen
Verteilungssystemen, die der Mensch im Laufe der Geschichte
erprobt hat. Die Verteilung von Gütern wird im Islam durch
zwei Hauptfaktoren bestimmt, und zwar durch die Arbeit und
durch die Bedürftigkeit. Beide spielen eine aktive Rolle bei
der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Wir werden
beide Faktoren in die Untersuchung einbeziehen, um
herauszufinden, welche Rolle sie im Bereich der
Güterverteilung spielen, und dabei den Stellenwert von Arbeit
und Bedürftigkeit im islamischen Verteilungssystem mit deren
Stellenwert in anderen Konzepten und Theorien der
Güterverteilung, die auf kommunistischer, sozialistischer oder
kapitalistischer Basis aufgestellt worden sind, vergleichen. |