Musawi Lari

Westliche Zivilisation und Islam

Sayyid Mudschtaba Musawi Lari

Ins Englische übersetzt von J.F. Goulding, hiernach ins Deutsche übertragen durch R.H. Sengler

Das folgende Manuskript ist eine geringfügig überarbeitete und sprachlich verfeinerte Version der 1995 in Qum erschienenen deutschen Übersetzung.

Delmenhorst 2004

Mathematik

Baron Carra de Vaux, Verfasser des Kapitels „Astronomie und Mathematik“ in „Die Erbschaft des Islam“ (Oxf. Univ. Press 1931, Seite 376 - 398) macht darauf aufmerksam, dass das Wort „Algebra“ eine Latinisierung des arabischen Ausdrucks Al-dschabr (= „die Reduktion“, d.h. von komplizierten Zahlen zu einer einfacheren Symbolsprache) ist, womit er enthüllt, was die Welt den Arabern für diese Erfindung schuldet. Ferner sind die sog. „arabi­schen Ziffern“ es nicht nur dem Wort nach, sondern tatsächlich. Vor allem: Das die Araber den Wert des Hindusymbols für Null („zero“) erkannten, hat den Grund für unsere ganze computerisierte Technologie gelegt. Das Wort „Zero“ wie sein Vetter „Cipher“ (Ziffer, arab. = Null) sind beides Ver­suche, das arabische „sefr“ in ein anderes Alphabet umzuschreiben, um die Realität und Bedeutung jenes arabischen Wortes den Europäern zu vermit­teln.

De Vaux schreibt: „Durch den Gebrauch von Nullen wurden die Araber die Begründen der alltäglichen Arithmetik; sie erhoben die Algebra zu einer exakten Wissenschaft und entwickelten sie beträchtlich; sie begründeten die analytische Geometrie und waren auch unstreitig die Begründen der ebenen und der sphärischen Trigonometrie. Das Astrolabium (safeeha) wurde von dem Araber Al-Zarqahi (Arzachel) erfunden, der von 1029 - 1087 in Spanien lebte. Das Wort „Algorismus“ (arab. Dezimalbezeichnung, d. tit. Übers.) ist eine Latinisierung des Namens seines Erfindens, eines Mannes aus Khiva, den man nach seinen Heimatprovinz Al-Khwanizmi nannte. Die Araber hielten das höhere intellektuelle Leben und das Studium der Wissenschaf­ten in einen Zeit am Leben, als der christliche Westen verzweifelt mit der Barbarei rang.

Dies ist nicht der Ort, tiefer in die Leistungen der Muslime in Mathematik und Astronomie einzudringen. Es soll genügen, noch einmal auf den Dschalali ­Kalender von Oman Khayyam mit seinen Formeln für die exakte Berechnung der Zeit der Umläufe der Erde um die Sonne hinzuweisen, was weiter oben geschah.

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