Soziale Aussteiger (drop-outs)
In jeder Nation üben die
Gedanken der Gebildeten und die Lebensführung ihrer Wortführer
auf die Überzeugungen der Allgemeinheit und das Denken des
einzelnen einen direkten Einfluss aus. “Quis custodiet ipsos
custodes? Corruptio optimi pessima”. Wenn die Oberschicht,
welche die Treuhänder und Wegweiser der Gesellschaft sind,
Schmutz verbreitet, was kann man dann von den unteren
Schichten erwarten? Wenn das Salz seine Würze verloren hat,
was für Salz soll man der Masse geben? Lust und Begehren sind
für den Menschen natürlich. Das Beispiel einer Führung, welche
solchen Gelüsten die Zügel schießen lässt, setzt alle
moralischen Vorschriften außer Kraft. Ein Mensch, der in der
Schule ungezügelten Sich-Gehenlassens hochgekommen ist,
begreift völlige Freiheit eben nur noch als unbehindertes
Sich-Gehenlassen. Da haben nun freilich die Ideen der
Keuschheit und der Reinheit keinen Platz mehr; nur die
Gefühlsantriebe eines beliebigen Moments entscheiden, was er
tut.
Diejenigen, die moralische
Vorschriften über Bord werfen, ziehen ein hedonistisches, ein
unbotmäßiges Geschlecht auf, das hilfs- und hoffnungslos
angesichts elementarer Fleischesgelüste reagiert und nur taube
Ohren hat, wenn Pflichten rufen, die von Vernunft und Gewissen
eingegeben sind.
Rajmohan Gandhi, Enkel des
Mahatma, erklärte 1962 in den USA: „Eine schmerzliche
Zukunft erwartet Amerika, denn die Jugend ist in Sinnlichkeit
versunken und hat keine Lust mehr zur Pflichterfüllung. Von
sieben jungen Männern, die einberufen werden, versagen sechs
in der ärztlichen Untersuchung, weil sie Leistungsmängel
aufweisen und ihr Geist durch Ausschweifungen geschwächt
ist.“ Chrustschow sagte 1962 Ähnliches voraus „Die
UdSSR blickt Gefahren ins Gesicht, weil sexuelle
Leidenschaften unsere Jugend im Griff haben.“
Merkwürdig, dass dieses
Zeitalter wissenschaftlichen und industriellen Fortschritts in
die Knie gezwungen wird, weil die erste Sorge der Jugend das
sexuelle Problem ist inmitten einer technologischen
Gesellschaft, die eben durch die herzlose Monotonie einer
maschinengefertigten Umgebung entpersönlicht ist.
Die Beatles sind ein
Phänomen, das die Zeit hochgeschleudert hat: Zuchtlos,
unelegant, schwachsinnig und gerade sie ziehen die Jugend
haufenweise an. Danach revoltieren die Hippies wie Wicken in
einem kultivierten Kornfeld gegen den dürren Materialismus
ihrer etablierten Umgebung. Ethische Werte und geistlich
Heiliges schütteln sie ab wie grundlosen Aberglauben,
verlachen ein vernünftiges Leben, scheren aus der Gesellschaft
aus und setzen sich über alle Schranken hinweg bis und wann
sie dann einmal einen moralischen Halt und eine geistliche
Zuflucht suchen, finden sie sich verlassen und verloren.
Derartige soziologische
Phänomene, Folgeerscheinungen der Gefühlsentgleisungen der
Jugend, die sich in Besudelung und Niedergang widerspiegeln,
zeigen deutlich, das die moderne Zivilisation, welche die
Menschen wie Rädchen in einer Maschine behandelt, niemals die
angeborenen Sehnsüchte der Menschenherzen mit ihrer
Feinfühligkeit und ihren tiefhumanen Empfindungen befriedigen
kann. Das Ansteigen der Selbstmordziffern ist ein weiterer
Beweis, das materieller Komfort und Bequemlichkeit nicht
genügen.
Der jährliche
„Polizeibericht“ Deutschlands für 1974 verzeichnet 10.000
Selbstmorde in Westdeutschland und über 6000
Selbstmordversuche bei Männern, 7000 bei Frauen. In
Frankreich, dem Hauptland des Intellekts, werden jährlich
35.000 Selbstmordversuche verzeichnet.
Der Verbrauch harter Drogen
unter amerikanischen Jugendlichen ist so entsetzenerregend,
das die New Yorker Polizei kürzlich die Leichen von 38 jungen
Männern zwischen 18 und 35 fand. Einige der Opfer waren
derartig in die Verzweiflung getrieben, weil sie sich keine
Drogen mehr verschaffen konnten, das sie sich die Pulsadern
aufschnitten. Heroinsüchtige sind die häufigsten – 100.000
allein in New York, d.h. einer auf nur 70 Einwohner! Süchtige
gibt es besonders viele unter den Reichen der USA. Ein New
Yorker Arzt sagte, einer von Amerikas berühmtesten
Schauspielern spritze sich Heroin täglich für 60 Dollar die
Dosis! „Viele Todesfälle hochstehender Persönlichkeiten,
die man offiziell einem Herzversagen zuschreibt„ fügte er
hinzu, „sind tatsächlich Sterbefälle auf Grund von
Drogenverfallenheit.“ (Ettela’at Nr. 13015)
Im „Spirit of Man, „S. 32,
steht: „In den USA wird alle 25 Minuten ein schweres
Verbrechen verübt, alle 24 Stunden 3 Morde, 5
Sittlichkeitsvergehen, 30 große und 3000 Bagatellediebstähle.
4 Milliarden Dollar werden für die Verbrechensbekämpfung und
die Aufrechterhaltung des Rechts aufgewendet, 100 Millionen
davon allein in New York.“
So wird gelebt, bewusst
verweichlicht und doch prahlen sie, ihr Gehirn und ihre Kultur
verliehen ihnen ein Hochgefühl - was dann die Leute sich
aneignen wollen und zum Vorbild nehmen!