Unberechenbare Muslime im
Bremer Rathaus
Unsere
Eltern waren zu Besuch in Bremen, und so hatten wir sie mit
ins Rathaus genommen. Dazu muss man wissen, dass unsere
liebevolle Mutter – Gott habe sie selig – nur in der Moschee
Kopftuch trug und unser herzensguter Vater zu der Zeit keinen
Bart hatte, aber zu Ehren des Bürgermeisters Anzug und
Krawatte trug. Da standen wir nun in einer lustigen Mischung
zu Viert. Bürgermeister Scherf ging die Reihen ab und begrüßte
jeden Gast persönlich. Als er vor uns stand und meinen Bruder
und mich erkannte, sagte er zu uns: „Schön, dass Sie
gekommen sind“! Es erschien uns – zu meinem eigenen
Erstaunen – ehrlich gemeint. Wir stellten in aller Höflichkeit
unsere Eltern vor. Dr. Scherf war sichtlich überrascht. So
hatte er sich unsere Eltern wohl nicht vorgestellt. Bei der
Gelegenheit wollte er eine Frage loswerden, die ihm offenbar
nach einigen Recherchen auf der Zunge lag: „Sie sind doch
Schiiten“? Wir gingen nicht darauf ein und antworteten
stattdessen, dass unsere Eltern hanefitische Sunniten seien. „Kann
man denn im Islam konvertieren?“ kam die zunehmend
überrascht wirkende Frage. Statt einer Antwort auf eine
einfache Konstellation hatte er jetzt noch mehr Fragen. Bei
dieser Gelegenheit überreichte mein Bruder ihm den
Video-Mitschnitt der letzten Rede von Prof. Annemarie Schimmel
im Rathaus, welche der Bürgermeister verpasst hatte. In dem
Video lag auch eine sehr persönliche Bemerkung meines Bruders
an den Bürgermeister. Eine Antwort darauf hat es bis heute
nicht gegeben. Aber eine spätere Begegnung in Delmenhorst
sollte verdeutlichen, dass der “private“ Henning Scherf eine
andere Meinung hatte, als der “offizielle“. |