Gedichte im Islam
Fern von den Gärten

von Yahya Kemal Beyatli übersetzt von Prof. Annemarie Schimmel

Ich wünsche nicht mehr jene Welt von Farben, von Düften, von Licht,
Ich rieche den schonen Jasmin, die zierliche Nelke nicht.
Mich findet kein Augenblick nun geneigt den Verführungen mehr;
Nicht feurige Tulpe, nicht weiß die Lilie jungfräulich hehr.

Ich suche das Morgenrot nicht des Lenzmonds, der auftut den Flieder,
Ich sehne nach loderndem Rot des Erguwans mich nicht wieder.
Still ward ich: zög‘ auch jeden Tag ein anderer Frühling ins Land -
Ich wandle zu Gärten nicht mehr - ich bin von der Rose verbrannt.

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