Gedichte im Islam

Der Wind

von Muhammad Schams ad-Din (Hafiz) übersetzt von Klabund in "Der Feueranbeter" 1919

Der Wind wirft Staub in unsre Wimpern,
Und selbst das Mondlicht stäubt -
Laß uns ein Lied auf unsrer Laute klimpern,
Das und betäubt.

Armselig wir! Wir Dichter! Arm und selig!
Wie Licht auf Licht
Vom Himmel tropft: So glänzt der Vers allmählich
Und wird Gedicht.

Streift Staub und Tränen aus den Wimpern. Lacht doch!
Und lächelnd sei der letzte Trunk kredenzt ...
Vielleicht, daß Erinnerung dieser Nacht noch
in Tausend Jahren glänzt ...

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