Gedichte im Islam
Serenade

von Nima Yuschidsch übersetzt von Purandocht Prayech

O Nacht voller Schrecken, Angst und Pein,
Bis wann willst du auf mich dein Feuer spein?

Reiß aus den Höhlen mir meine Augen,
Oder weg mit dem Schleier, dass ich dich kann schauen.

Lass mich in Ruh oder lass mich sterben,
Denn satt bin ich es zu betrachten dieses Leben.

In diesen erbärmlichen Zeiten seit langem
Aus meinen Augen immer nur Tränen rannen.

Ein Leben in Zwietracht und Leid verging,
Lass sehen, was der Rest des Lebens bringt.

Weder hat das Schicksal sich zum Guten gewendet,
Noch hast du, o Nacht, meine Qual beendet.

Dort, wo die Blüten von den Ästen rieseln,
Dort, wo die Wellen die Ufer umfließen,

Dort, wo der Wind an der Tür rüttelt,
Der Mond seinen matten Schein auf sie schüttet.

Weißt du, o lange dunkle Nacht,
Was dort heimlich im Verborgenen gewacht?

Es war ein Herz, das blutet und schmerzt,
Es war ein Antlitz von Leid ganz verzerrt,

Es waren Gedanken, die sich in Hoffnung ergingen,
Es waren Arme, die die Geliebte umfingen.

Wo sind all die Schreie und die Tränen,
Wo sind die Liebenden, die sich quälen?

Was ist im Schatten der Bäume dort
Verborgen vor der Welt an jenem Ort?

Ist des Menschen Schwäche der Grund zu diesem Leid,
Oder ist es nur die Welt Wirklichkeit?

Mein Weg durch dich hat mich zermürbt,
Was ist Sinn, der sich in deinem Antlitz verbirgt,

Überlass du mich meinem eigenen Schmerz,
Meiner leidenden Seele, meinem schmerzenden Herz.

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