Gedichte im Islam
Der Tanz der Narren

von Dschalaleddin Rumi übersetzt von Purandocht Prayech

Wieder fließt Liebe von meiner Tür und Wand,
Wieder hat mein rachsüchtiges Kamel zerrissen das Band.

Wieder öffnet seine Krallen der Löwe Liebe,
Nach meinem Blut lechzt wieder meine Geliebte.

Wieder ist Neumond, und der Tanz der Narren beginnt,
O, dass all mein Wissen nutzlos im Sand verrinnt.

Meine Geduld schläft ein, fort spült der Fluss mein Denken,
Meine Seufzer verweht der Wind, wohin wird mich das lenken?

Soll ich dir die Ketten nennen, die die Liebenden binden?
Die Locken einer Liebsten sinds, die sich umeinander winden.

Lust und Freude kommen jetzt, oh du mein gefangener Leib,
Der Genesung Khalat wird deinem kranken Herz geweiht.

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