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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Abessinien war eine alte Region im östlichen Teil Afrikas, zu
deren Gebiet heutige Länder wie
Äthiopien, Eritrea, Dschibuti und
Somalia gehörten.
Die Dynastien der Misrianer (Ägypter) und Himyariten
herrschten vor der Geburt Christi über Abessinien. Im Jahr 341
n. Chr. wurde das Christentum offiziell als Staatsreligion
angenommen. Vor der
Auswanderung [hidschra] des
Propheten Muhammad (s.) nach
Medina wanderten
Muslime zweimal nach Abessinien aus und wurden von dessen
Kaiser unterstützt. In der Ära des
Islam wurden in Abessinien mehrere islamische Sultanate
gegründet, darunter das Sultanat Ifat. Im 14. Jh.
n.d.H. (20. Jh. n.Chr.) erklärten kleine Teile Abessiniens
nach und nach ihre Unabhängigkeit, und heute nimmt
Äthiopien den größten Teil dieser Region ein.
Die frühen Bewohner waren Habaschi. Habasch war offenbar
der Name einer im Süden der arabischen Region lebenden Nation,
die in den westlichen Teil des
Jemen und dann nach Südafrika reiste, wo sie sich im 2.
Jh. v.Chr. mit den Kuschi-Nationen (Nationen aus Südafrika,
die in das moderne Kenia und Tansania eingewandert waren)
verband.
Ezana oder Ezna, einer der berühmten Könige von Axum, nahm
das
Christentum im Jahr 341 n. Chr. als offizielle
Staatsreligion seines Landes an, nachdem er zum
Christentum konvertiert war. Abessinien gilt als das erste
afrikanische Land, das das
Christentum als offizielle Staatsreligion übernommen hat.
Fünf Jahre nach der
Berufung [mab'ath] des
Propheten Muhammad (s.) sandte er eine Gruppe
Muslime unter Leitung von
Dschafar ibn Abu Talib nach Abessinien. Dies gilt als
erste oder
kleine Auswanderung der
Muslime.
Eine zweite Migration, bei der 83 Männer und 11 Frauen der
Quraisch und sieben Personen aus anderen Stämmen nach
Abessinien auswanderten, fand vor der
Auswanderung [hidschra] des
Propheten Muhammad (s.) nach
Medina statt.
Mit der Ausbreitung des
Islam verfiel das Königreich Axum, die Großmacht am Roten
Meer. In der islamischen Ära wurden in Abessinien mehrere
islamische Sultanate gegründet, die als Imarat al-Taraz
al-Islami bekannt sind. Als die Menschen begannen, von der
Arabischen Halbinsel in diese Region auszuwandern, dehnten
sich diese Sultanate nach und nach aus. Ifat hatte die größte
Macht unter den sieben muslimischen Sultanaten.
Als die salomonische Dynastie über das Abessinierreich
herrschte, ergriff sie Partei in den Jahrhunderte langen
Konflikten mit Ifat. Ihre größte Schlacht war die zwischen dem
abessinischen Kaiser, bekannt als 'Umda Sahyun, und Haqq
al-Din I., dem Herrscher von Ifat ausgebrochen.Der
abessinische Kaiser siegte und plünderte die islamischen
Städte. Er steckte die
Moscheen in Brand.
Auf der Suche nach der Möglichkeit zur Rückeroberung
vereinte Haqq al-Din II. die islamischen Sultanate wieder und
besiegte die Streitkräfte des abessinischen Kaisers. Nachdem
Haqq al-Din II. getötet worden war, besiegte sein Bruder Sa'd
al-Din Abu l-Barakat den abessinischen Kaiser. Doch Haqq
al-Din II. starb im Jahr 818
n.d.H. (1415–16 n.Chr.), was das Ende des Sultanats Ifat
bedeutete.
Im 11.
n.d.H. (17. Jh. n.Chr.) unternahmen katholische Priester
und Missionare einen erfolglosen Versuch, ihre Religion in
diesem Land zu verbreiten. Anschließend war Abessinien oft mit
Bürgerkriegen konfrontiert. Im 13.
n.d.H. (19. Jh. n.Chr.) vereinte ein abessinischer
Häuptling, der ein extremer Feind der
Muslime war, das Land und regierte als Tewodors II.. Seine
Regierung währte 1271-1285
n.d.H. (1884/5 –1868/9 n.Chr.). Er verlor einen
Kampf gegen die Briten und beging Selbstmord. Nach einer Zeit
des Bürgerkriegs übernahm Yohannes die Herrschaft.
Italien fiel 1302
n.d.H. (1885 n.Chr.) als Kolonialmacht in den Hafen von
Masawa ein und Menelik II. regierte 1306
n.d.H. (1888–9 n.Chr.) Abessinien. Die Kolonialisten
teilten die Region in zahlreiche kleinere Staaten auf, und als
größtes Gebilde blieb
Äthiopien übrig.