Buratha Moschee
  Buratha Moschee

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Masjid Buratha

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Die Buratha Moschee ist eine der heiligen Moscheen von Bagdad mit besonderer Historie.

Sie steht ca. 6 km südwestliche von Kazimein. Dennoch ist den meisten Pilgern von Kazimein der Vorzug der so nahe gelegenen Buratha Moschee kaum bekannt.

In seinem Buch Al-Mudscham al-Buldan schreibt Yaqut al-Hamawi:

"Buratha ist ein Bezirk auf der Karch-Seite von Bagdad südlich von Bab Mihwal. Es gab eine Moschee, in der die Schiiten ihre Gebete verrichteten. Diese Moschee wurde jedoch bis auf die Grundmauern abgerissen. Vor der Herrschaft von dem Abbasiden Radhi traf sich eine Gruppe der Schiiten in dieser  Moschee und beschimpfte die Gefährten. Also griff al-Radhi diese Moschee an, verhaftete diejenigen, die er dort antraf, steckte sie ins Gefängnis und riss die Moschee bis auf die Grundmauern nieder. Ein Schiit informierte den Oberemir von Bagdad über diese Angelegenheit. Deshalb ordnete er den Wiederaufbau, die Erweiterung und die Stärkung des Gebäudes dieser Moschee an. Er ließ auch den Namen al-Radhi in den vorderen Teil der Moschee eingravieren. Bis zum Jahr 450 n.d.H. oder danach wurden in dieser Moschee Gebete verrichtet und dargebracht. Allerdings war diese Moschee bisher verlassen. Vor dem Bau von Bagdad war Buratha ein Dorf, an dem Ali angeblich auf seinem Weg zum Kampf gegen die Haruriyyah in der berühmten Schlacht von al-Nahrawan vorbeikam. Es wird auch behauptet, dass er in dieser Moschee ein Gebet verrichtet und ein öffentliches Bad in diesem Dorf betreten habe. Dieses Dorf wird Abu-Schuayb al-Burathi zugeschrieben. Als berühmter Gläubiger [mumin] war dieser Mann der erste, der in Buratha in einer Hütte wohnte, die er für Gottesdienste nutzte. Eines Tages kam eine Tochter reicher und weltlicher Menschen, die in Palästen aufgewachsen war, an ihm vorbei und mochte seinen Lebensstil. Sie verliebte sich in ihn und bot ihm an, sie als Dienerin aufzunehmen. Er akzeptierte dies unter der Bedingung, dass sie sich ihres Aussehens beraubte, ihren bisherigen Lebensstil aufgab und sich mit dem Kostüm einer Asketen kleidete, damit sie angepasst genug wäre, seinen Lebensstil nachzuahmen. Sie entledigte sich daher aller Dinge, legte die Asketentracht an und kam zu ihm. Er heiratete sie, aber als sie seine Hütte betrat, bemerkte sie ein Blatt eines Baumes, auf dem er saß, um ihn vor Tau zu schützen. Sie sagte: „Ich werde nicht bei dir leben, bevor du dieses Blatt herausnimmst, denn ich habe dich sagen hören: ‚Die Erde sagt zum Sohn Adams: Du hast einen Schirm zwischen dir und mir aufgestellt; aber morgen wirst du dich in meinem Inneren wiederfinden.‘ Also warf Abu-Schuayb dieses Blatt weg und seine Frau blieb jahrelang bei ihm und begleitete ihn bei den besten Gottesdiensten. Beide blieben so, bis sie starben.“

Die Buratha Moschee soll gemäß den Überlieferungen [hadith] über zahlreiche Vorzüge verfügen. So soll ALLAH entschieden haben, dass in dieser Moschee keine Armee stationiert werden darf, außer Armeen, die von einem Propheten oder einem Nachfolger eines Propheten kommandiert werden. In der Moschee soll unter anderem die Heilige Maria (a.) zeitweilig gewohnt haben wie auch Jesus (a.). Für die Heilige Maria (a.) soll hier eine Quelle entsprungen sein. Imam Ali (a.) soll hier Wunder vollbracht haben. In der Moschee soll es einen weißen Felsen geben, auf dem die Heilige Maria (a.) Jesus (a.) heraufgesetzt hat. Imam Ali (a.) soll diesen Felsen in Gebetsrichtung [qibla] gedreht haben und dahinter ein Ritualgebet verrichtet haben. Auch soll Imam Ali (a.) hier vier Tage gebleiben und zusammen mit seinen Söhnen Imam Hasan (a.) und Imam Husain (a.) gebettet haben. Viele Propheten, unter anderem Abraham (a.) sollen hier gebetet haben. Ein Grab eines Propheten soll sich in der Buratha Moschee befinden. Es wird angegeben, dass es vermutlich die Grabstätte von Josua (a.) [yuscha] sei, wobei dieser zwei weitere Grabstätten hat.

Trotz all dieser Vorzüge wird sie selten von den Pilgern der nahe gelegenen heiligen Stätte Kazimein besucht, weil sie eher als wenig bekannt gilt.

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