Celal Muhtar
Celalettin Muhtar Özden

Aussprache: dschalalad-diyn muchtaar uzdan
arabisch:
جلال الدين مختار أوزدن
persisch:
englisch:
Jalal al-Din Mukhtar Ozden

8.1865 - 26.10.1947 n.Chr.

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Celalettin Muhtar Özden oder Dschaladdin Muhtar Ozden, war ein türkischer Dermatologe, der für seine Arbeit über Dermatophyten bekannt wurde. Dermatophyten sind eine Gruppe von pilzartigen Mikroorganismen, die keratinhaltige Gewebe wie Haut, Haare und Nägel befallen und dort oberflächliche Mykosen verursachen.

In Europa oft als „Djèlaleddin Muhtar“ bekannt, war er in den letzten Jahrzehnten des Osmanischen Reichs und in der frühen Geschichte der Türkei ein bedeutender Militär- und Zivilarzt sowie Medizinwissenschaftler.

Özden wurde im August 1865 in Istanbul als Sohn von Mehmet und Emine Muhtar geboren. Sein Vater Mehmet war Oberschreiber und Literaturlehrer an der osmanischen Militärmedizinischen Schule. Celalettin Muhtar, kurz Celal, war der ältere Bruder der Ärzte Akil Muhtar Özden, der zeitweise als Arzt für Mustafa Kemal Atatürk und später als Mitglied des türkischen Parlaments tätig war, und Kemal Muhtar Özden.

Muhtar begann seine Ausbildung an der Fıstıklı-Schule in Üsküdar (Istanbul) und setzte sie am Galatasaray-Gymnasium fort. Er schloss sein Medizinstudium zwischen 1881 und 1887 an der Militärmedizinischen Fakultät ab. Anschließend studierte er zwei Jahre lang bis 1889 Tollwut und Methoden der Bakteriologie als Assistent von Dr. Zoiros Pascha. Er arbeitete an der Entwicklung eines Tollwutimpfstoffs und arbeitete dabei mit Kaninchen auf der Kanincheninsel. Anschließend wurde er von der Militärmedizinischen Fakultät ausgewählt, mit Cenap Şahabettin nach Europa zu reisen. 1889 wurde er an das Hôpital Saint-Louis in Paris geschickt, um seine Studien über Haut- und Syphiliserkrankungen durchzuführen und arbeitete mit berühmten Dermatologen wie Jean Alfred Fournier, Émile Vidal, Ferdinand-Jean Darier, Ernest Besnier und François Henri Hallopeau zusammen.

Muhtar lebte die nächsten vier Jahre in Paris. Er nahm am Ersten Internationalen Dermatologenkongress teil, der vom 5. bis 10. August 1889 in Paris stattfand. Auf diesem Kongress wurden verschiedene dermatologische Erkrankungen wie Lichen, Pityriasis rubra pilaris, Pemphigus, Trichophytose, Syphilis und Lepra diskutiert, und Muhtar hielt einen Vortrag über syphilitischen Schanker ohne Lymphadenopathie. Muhtar studierte Histologie im Labor von Louis-Charles Malassez und pathologische Anatomie am Hôpital de la Charité bei P.C.E. Potains Laborleiter Suchard. Nachdem er 1890 seine Arbeit am neu eröffneten Institut Pasteur aufgenommen hatte, besuchte er dort Kurse. Muhtar war der erste türkische Dermatologe, der am Institut studierte. Am 10. März 1892 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Französische Gesellschaft für Dermatologie und Syphilographie aufgenommen.

Im August 1892 kehrte Muhtar nach Istanbul zurück. Als Dr. Ernst von Dühring (1858–1944) an die Militärmedizinische Fakultät zurückkehrte, war er dort bereits als Dozent in der dermatologischen Abteilung tätig. Auch Muhtar war dort bis 1902 neben von Dühring als Dozent tätig. Dann kehrte von Dühring nach Kiel zurück und Muhtar übernahm die Leitung der Klinik.

Muhtar war 32 Jahre lang ein bedeutender Dozent für seine Studenten und Ärzte und hielt Vorlesungen über Hautkrankheiten und Syphilis. Er bildete berühmte türkische Dermatologen wie Hüseyinzade Ali Turan (1864–1941), Ali Rıza Atasoy (1875–1951), Şükrü Mehmet Sekban (1881–1960) und Hasan Reşat Sığındım (1889–1971) aus. Zahlreiche Artikel über seine Arbeit, insbesondere über Syphilis, verschafften ihm internationales Ansehen. Er identifizierte eine Form der Trichophytose an Handflächen und Fußsohlen, auch bekannt als Palmar- und Plantar-Trichophytose (Trichophyties palmaire et plantaire).

Neben seinem wissenschaftlichen Beitrag zur Medizin trat Muhtar im April 1911 dem Vorstand des Türkischen Roten Halbmonds bei und arbeitete auch als Generalinspektor für die Institution. Ein Großteil seiner Arbeit im Roten Halbmond fand während des einige Jahre später beginnenden Ersten Weltkriegs und des darauffolgenden Türkischen Unabhängigkeitskrieges statt. Trotz der Schwierigkeiten des Krieges verstärkte er die physische Stärke des Roten Halbmonds und errichtete Lagerhäuser zum Schutz der nach Anatolien eingeführten Waren. Dank Muhtars Einsatz sorgte der Rote Halbmond während des Balkankrieges für die Versorgung der Emigranten.

Nach der Gründung der Osmanischen Nationalen Kreditbank im Jahr 1917 (die 1927 mit der İş Bankası fusionierte) fungierte Muhtar mehrere Jahre als kommissarischer Geschäftsführer der Bank. Anschließend war er kurze Zeit als Regierungsbeamter für soziale Dienste zuständig.

Nach dem Inkrafttreten des Familiennamengesetzes in der Türkei im Jahr 1934 nahm Muhtar zusammen mit seinen Brüdern Akil und Kemal den Nachnamen „Özden“ an. In seinen letzten Lebensjahren verschlechterte sich sein Sehvermögen trotz Behandlungen in Paris und Genf allmählich. Trotz des Sehverlusts blieb sein Interesse an den Naturwissenschaften bestehen.

Er verbrachte seine letzten Jahre damit, sich medizinische Publikationen vorlesen zu lassen. Celal Muhtar Özden starb am 26. Oktober 1947 in Istanbul. Er wurde auf dem Karadscha Ahmad Friedhof (Karacaahmet Mezarlığı) beigesetzt.

Foto Y.Özoguz (2024 n.Chr.)

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