Hedwig Dohm
Hedwig Dohm

Aussprache: hedwig doom
arabisch:
هيدويج دوم
persisch:
هيدويج دوم
englisch:
Hedwig Dohm

20.9.1831 - 1.6.1919 n.Chr.

Foto ca. 1870 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Marianne Adelaide Hedwig Dohm (geborene Schlesinger) war eine deutsche Schriftstellerin und Frauenrechtlerin, die unter anderem Fehlinformationen über den Islam verbreitet hat.

Sie gilt als eine der ersten feministischen Theoretikerinnen, die geschlechtsspezifische Verhaltensweisen auf die kulturelle Prägung zurückführte statt auf biologische Determination und gilt daher als Vorreiterin der ein Jahrhundert später aufgekommen LGBT-Bewegung.

Sie wurde am 20. September 1831 in Berlin als das vierte von 18 Kindern des Tabakfabrikanten Gustav Adolph Gotthold Schlesinger und dessen Frau Wilhelmine Henriette Jülich geboren.

Sie wurde, wie neun ihrer Geschwister vor der Ehe der Eltern geboren. Ihre Eltern konnten erst 1838 nach dem Tod des Großvaters väterlicherseits heiraten, da sonst der Sohn enterbt worden wäre. Der Vater wollte keine Ehe seines Sohnes mit der unehelich geborene Jülich. Hedwig Dohms Vater stammte aus einer jüdischen Familie und konvertierte 1817 zum evangelischen Glauben. Ab 1851 durfte er den Familiennamen Schleh führen.

Mit 15 Jahren musste Hedwig Dohm die Schule verlassen um im Haushalt zu helfen. 1853 heiratete sie Ernst Dohm, den Chefredakteur der satirischen Zeitschrift Kladderadatsch. Sie bekamen fünf Kinder. Hedwig Dohm wurde später unter anderem die Großmutter von Katia Mann, der Ehefrau von Thomas Mann.

In der ersten Hälfte der 1870er-Jahre erschienen die ersten vier feministischen Bücher von Hedwig Dohm, in denen sie die völlige rechtliche, soziale und ökonomische Gleichberechtigung von Frauen und Männern forderte, was damals auf großen Widerstand stieß.

In ihrem Essay "Der Frauen Natur und Recht", das 1876 im Verlag Wedekind & Schwieger, Berlin, veröffentlicht wurde, behandelte sie die Problemkreise der den Frauen zugeschriebenen Eigenschaften und die Notwendigkeit des „Stimmrechts für Frauen“. Im gleichnamigen Kapitel verbreitet sie lügenhaften Ansichten über den Islam, deren Auswirkungen bis heute in der detuschen Gesellschaft zu spüren sind:

"Man hat Jahrhunderte lang darüber disputirt, ob das Weib wieder auferstehen würde oder nicht. In verschiedenen Ländern Asien’s und Afrika’s, bei den alten Arabern z.B., galt die Frau für ein höheres Thier. Man sprach ihr eine menschliche Seele ab und beschränkte ihre Existenz auf diese Erde. Mahomet schließt zwar die Frauen nicht gänzlich vom Himmel aus, aber er läßt sie nicht in’s Paradies der Männer gelangen. Er weist ihnen im Jenseits eine Wohnstätte zweiten Ranges an, von Allah für untergeordnete Wesen hergerichtet."

1883 starb ihr Mann Ernst Dohm. Sie war Mitbegründerin mehrerer radikaler Vereine. Bis zu ihrem Tod 1919 veröffentlichte sie mehrere Essaybände und fast hundert Artikel in Zeitungen und Zeitschriften. Sie starb mit 87 Jahren am 1. Juni 1919 und ist auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg begraben.

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