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Der Enver-Şimşek-Platz ist ein Gedenkort in Nürnberg und Jena,
der an das erste Mordopfer der rechtsextremen Terrorgruppe
„Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU), Enver Şimşek,
erinnern soll.
Nürnberg: Der Platz befindet sich im Stadtteil
Langwasser, an der Liegnitzer Straße (90475 Nürnberg), genau
an dem Ort, an dem Enver Şimşek am 9. September 2000 an seinem
mobilen Blumenstand von NSU-Terroristen niedergeschossen
wurde. Zwei Tage später erlag er im Krankenhaus seinen
Verletzungen. Enver Şimşek war ein erfolgreicher
Blumenhändler, der 1985 aus der
Türkei nach Deutschland kam und mit seiner Familie in
Schlüchtern, Hessen, lebte. Am 13. September 2021, kurz nach
dem 21. Jahrestag seiner Ermordung, wurde der Tatort offiziell
in „Enver-Şimşek-Platz“ umbenannt. Die Einweihung erfolgte in
Anwesenheit seines Sohnes Abdulkerim Şimşek und des Nürnberger
Oberbürgermeisters Marcus König.
Jena: Der Platz befindet sich im Stadtteil Winzerla
an der Rudolfstädter Straße (07745 Jena), wo die NSU-Täter
aufgewachsen sind. Die Benennung wurde im März 2020
beschlossen und im September 2020 offiziell eingeweiht. An der
Zeremonie nahmen unter anderem Familienmitglieder von Enver
Şimşek sowie Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow teil.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 trägt auch die
angrenzende Straßenbahnhaltestelle den Namen
Enver-Şimşek-Platz.
Die Benennung der Plätze dient nicht nur dem Gedenken an
Enver Şimşek, sondern steht stellvertretend für alle zehn
Opfer der NSU-Mordserie. Sie ist ein Zeichen gegen Rassismus
und rechtsextreme Gewalt und soll das Bewusstsein für die
Notwendigkeit der Aufarbeitung solcher Verbrechen stärken.