Fahradsch
Fahradsch

Aussprache: fah-radsch
arabisch: فهرج
persisch: فهرج
englisch: Fahraj

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Das historische Dorf Fahradsch (auch Fahraj geschrieben)) liegt südöstlich der Stadt Yazd und ist eine der alten menschlichen Siedlungen.

Fahradsch liegt 30 km südöstlich von Yazd an der Straße nach Bafq am Fuße des Chalta-Gebirges inmitten der Wüste auf dem Weg von Yazd nach Kerman. Wegen der Lage in einer trockenen Region am Rande der Wüste und ist die Wasserversorgung durch Qanats und Tiefbrunnen angewiesen. Hier entspringt auch das Qanat von Zarch.

Die Gebäude sind durch die Lehmziegelarchitektur geprägt. Enge Gassen und hohe Mauern dienten zum Schutz vor Sandstürmen.

Überlieferungen zufolge soll der Ort eine der frühesten Niederlassungsorte der ersten Menschen gewesen sein, der früher Pahreh hieß. Der Berg Tschalte liegt nordöstlich der Gemeinde. Die heutige Bevölkerung besteht hauptsächlich aus persischsprachigen Schiiten. Im Dorf leben nur noch wenige tausend Bürger.

Die Siedlung wurde in der vorislamischen Zeit gegründet und gehört damit zu den ältesten Siedlungen in der Islamischen Republik Iran. Das Dorf ist bekannt für seine zahlreichen historischen Relikte aus den Epochen der Achämeniden, der Aschkaniden und der Sassaniden, was seine reiche historische und kulturelle Bedeutung unterstreicht.

Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Fahradsch ist die Fahradsch Moschee, die zu den ältesten Moscheen Irans zählt. In unmittelbarer Nähe befindet sich der historische Fahradsch Hamam und die Ruinen der Alaqabandi Moschee. Zudem gibt es unzählige restaurierte historische Häuser, wie das Sadat Haus.

Darüber hinaus umfasst das Dorf weitere historische Stätten wie die Fahradsch-Burg und ein altes Wasserreservoir (Ab Anbar) mit traditionellen Badgirs (Windtürmen), die dazu konzipiert sind, Gebäude durch das Herabführen von Brisen zu kühlen.

Die Architektur von Fahradsch zeigt traditionelle iranische Wüstenbauweisen, mit Gebäuden aus Lehm und Ton, die hohe Wände und kleine Fenster aufweisen, um sich gegen die Wüstenhitze zu schützen. Dadurch ist Fahradsch nicht nur eine historische Stätte, sondern auch ein Zeugnis der adaptiven Architektur alter Wüstengemeinschaften.

Fahradsch war Schauplatz einer Episode während der muslimischen Eroberung des Iran. Die Armee von Umar ibn Chattab, der den sasanidischen Kaiser Yazdegerd III. verfolgte, kam nach Fahradsch, wo sie sie einluden, den Islam anzunehmen. Die Bevölkerung von Fahradsch nahm das Angebot nicht an und führte zusammen mit den Einwohnern der nahe gelegenen Chovaydak und Faraftar Krieg gegen die Muslime. Mehrere Gefährten des Propheten Muhammad (s.) wurden getötet. Sie wurden als Märtyrer von Fahradsch bekannt, und in Abadi-ye Schuhada, 2 km außerhalb von Fahradsch, gibt es noch immer Mausoleen, die ihnen zugeschrieben werden.

Das Dorf wird auch für sein Potenzial im ländlichen Tourismus anerkannt, aufgrund seiner reichen Geschichte und kulturellen Erbes. Im Jahr 2024 wurde das Dorf Fahradsch in eine Liste der besten Touristendörfer der Welt durch die Welttourismusorganisation aufgenommen.

Zum Handwerk des Dorfes gehört die traditionelle Weberei (Termeh-Stoffe) und Töpferkunst. In der umliegenden Landwirtschaft erfolgt der Anbau von Granatäpfeln, Pistazien und Datteln dank Bewässerung durch Qanats.

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