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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
„Gabe des Sultans“ oder „die Zuwendung des Herrschers“ ist der Titel eines Gemäldes von
Hasan Ruhulamin, welches er anlässlich des Geburtstags
Imam Ali Ridhas (a.) veröffentlicht hat.
In der klassischen Literatur in Dichtung oder historischen
Texten wir der Ausdruck oft verwendet, um kaiserliche oder
fürstliche Großzügigkeit zu preisen oder zu kritisieren. Im
Zusammenhang mit
Imam Ali Ridha (a.) hat die Wendung eine
politisch-religiöse und spirituelle Tiefenbedeutung –
insbesondere im Spannungsfeld zwischen den
Zwölf Imamen (a.) und der
Herrschaft der Abbasiden.
Hintergrund ist, dass der
abbasididsche Kalif
Ma'mun als höchst ungewöhnlichen Schritt
Imam Ali Ridha (a.) zum Thronfolger ernannt hat. Damit
wollte er die politische Opposition der
Schiiten entschärfen, indem er
deren
Imam Ali Ridha (a.) scheinbar in den Machtapparat
integrierte. In diesem Zusammenhang wurde
Imam Ali Ridha (a.) reichlich beschenkt, u.a. mit Titeln,
Kleidung, Geld und Land. So musste
Imam Ali Ridha (a.) das grüne Kleid (oder grünen Turban)
des Kalifats tragen.
Diese Geschenke und Zuwendungen wurden von Zeitgenossen oft
als „Gabe des Sultans“ bezeichnet.
Imam Ali Ridha (a.) akzeptierte die Ernennung nicht aus
weltlichem Ehrgeiz, sondern unter Zwang und mit der klaren
Absicht, den Islam zu schützen
und seine wahren Prinzipien zu verkünden. Trotz der „Gaben“
von
Ma'mun verweigerte
Imam Ali Ridha (a.) jegliche aktive Beteiligung an der
Regierung. Er verteilte Geschenke und Reichtümer an die Armen
– Zeichen seiner spirituellen Reinheit und Distanz zur
politischen Macht.
Die „Gabe des Sultans“ wurde in
schiitischer Literatur später oft als Symbol für weltliche
Versuchung verstanden im Kontrast zur göttlich legitimierten
Führung der Zwölf Imame (a.).
Dargestellt in dem Gemälde ist, wie ein Abgesandter des
Ma'mun auf einer grünen Decke einen Geldbeutel an
Imam Ali Ridha (a.) bringt. Es ist zu erahnen, dass
Imam Ali Ridha (a.) es nach hinten zu seinen Gefährten
weiterreicht, damit diese es verteilen.
