.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Als Gaza-Massaker 2023 wird der Krieg Israels gegen den
Gaza-Streifen angesehen, der mit einem Überfall der
Palästinenser am 7. Oktober 2023 begann und noch immer anhält.
Als Vorgeschichte zum Gaza-Krieg wird vor allem der
langfristige Konflikt und die Besatzung weiter Teile
Palästinas seit der Gründung Israels 1948 und den
folgenden Kriegen angesehen, das unter anderem zur Besetzung
des Gazastreifens geführt hat. Die anhaltende Besatzung,
Siedlungsausbau in besetzten Gebieten und Einschränkungen der
Bewegungsfreiheit für Palästinenser gelten als Kernursachen
der Spannung, die in zwischenzeitlichen Massakern, wie dem
Gaza-Massaker 1955 einen tragischen Höhepunkt erlangt.
Sie 2007 gibt es eine Blockade des Gazastreifens durch
Israel. Zur Bestrafung der Palästinenser, die 2007 die Hamas
gewählt haben, verhängten Israel und Ägypten eine Blockade,
die den Waren- und Personenverkehr stark einschränkt. Die
Blockade wurde vor dem Krieg international oft als Hauptfaktor
für die katastrophale humanitäre Lage in Gaza gesehen.
Im Anschluss gab es wiederholte bewaffnete Konflikte
zwischen Israel und der Hamas (2008/09, 2012, 2014, 2021), die
Zerstörung und hohe Opferzahlen verursachten. Diese Konflikte
schufen ein Klima der anhaltenden Gewalt, gegenseitigen
Bedrohungen und Vergeltung. Gleichzeitig entwickelte sich in
Israel ein Streben nach Groß-Israels, welches zunehmend von
der Regierung mitgetragen wurde. So wurde der
Gaza-Streifen auch in der
Westlichen Welt als "größtes Freiluftgefängnis der Welt"
tituliert.
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen großangelegten
Angriff auf Israel, bei dem Soldaten und Zivilisten getötet
und entführt wurden. Für die Palästinenser war das ein
Widerstandsakt, für Israel und die
Westliche Welt ein
Terrorakt, gegen den sich Israel wehren dürfe. Israel reagierte mit massiven
Luftangriffen und später Bodenoffensiven gegen Gaza.
Die Palästinenser erlebten die verheerendste und
langwierigste militärischen Auseinandersetzungen seit Gründung
des Staates Israel, bei dem die Wohnstätten von rund 2
Millionen Menschen dem Erdboden gleichgemacht worden sind.
Gaza gleicht einer einzigen Trümmerlandschaft.
Viele Palästinenser betrachten die israelischen Luft- und
Bodenangriffe auf Gaza als kollektive Bestrafung der gesamten
Zivilbevölkerung, nicht nur als militärische Reaktion auf den
Angriff der Hamas. Zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser,
Schulen, Flüchtlingslager und Moscheen wurde zerstört. Große
Teile Gazas gelten inzwischen als unbewohnbar. Die Bevölkerung
leidet unter akutem Mangel an Nahrung, Wasser, Medikamenten,
einem zerstörten Gesundheitssystem und Massenvertreibungen.
Mehr als 2 Millionen Menschen wurden im kleinen Küstenstreifen
mehrfach vertrieben. Für viele Palästinenser ist dies eine
Fortsetzung der
Nakba
(die Katastrophe).
Obwohl weltweit Millionen Menschen demonstrierten, fühlen
sich viele Palästinenser von der internationalen
Staatengemeinschaft, insbesondere von der
Westlichen Welt, im Stich gelassen. Die Hilfslieferungen
gelten als minimal im Vergleich zur Zerstörung, und die USA
sowie andere westliche Länder unterstützen Israel militärisch
und/oder diplomatisch.
Für viele Palästinenser – auch außerhalb der Hamas – wird
der bewaffnete Widerstand als legitimes Mittel zur
Selbstverteidigung gegen Besatzung verstanden. Der Angriff vom
7. Oktober wird von manchen als „Reaktion auf Jahrzehnte der
Unterdrückung“ gesehen, auch wenn das Massaker an Zivilisten
international stark kritisiert wurde. Der Krieg wird als
Fortsetzung jahrzehntelanger Unterdrückung, Vertreibung und
Leid empfunden, was die Hoffnung auf eine politische Lösung
erschwert.
Aus palästinensischer Sicht ist der Gaza-Krieg nicht nur
ein militärischer Konflikt, sondern Ausdruck eines historisch
gewachsenen Unrechts, das sich in systematischer Entrechtung,
Vertreibung und Belagerung manifestiert. Der Widerstand – ob
gewaltfrei oder militärisch – wird von vielen als
Überlebenskampf eines Volkes gesehen, das seine nationale und
menschliche Würde zu behaupten versucht.
Israel sieht sich durch wiederholte Raketenangriffe und
terroristische Anschläge aus dem
Gaza-Streifen bedroht. Die Operationen werden als
notwendige Selbstverteidigung zum Schutz der eigenen
Bevölkerung betrachtet. Das Völkerrecht spielt für die
zionistische Beurteilung keine Rolle. Der Krieg wird auch als
Kampf um das Überleben und die Sicherheit des jüdischen
Staates und seiner Bürger gesehen. Dazu gehören auch
Zerstörte Krankenhäuser in Gaza.