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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sadiq Ihsanbachsch (Sadegh Ehsanbakhsh) war ein Vertreter des
Statthalters des Rechtsgelehrten [waliy-ul-faqih] und
großer
Gelehrter [faqih] der
Islamischen
Republik Iran.
Er ist 1309 gemäß dem persischen Kalender (1930/31 n.Chr.)
im Dorf Lifschagard bei Soumesara in einer frommen
Bauernfamilie geboren. Im Jahr 1946 ging er nach
Rascht
um islamische Theologie zu studieren. Von dort reise er nach
Qum,
um seine Studien zu erweitern. Zu seinen Lehrern gehörten
unter anderem
Großayatollah Boroudscherdi,
Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai und
Imam
Chomeini.
Ab Anfang der 1960er Jahre fungierte er als Vertreter von
Imam
Chomeini. Nach dem Sieg der
Islamischen Revolution wurde er Vertreter des
Statthalters des Rechtsgelehrten [waliy-ul-faqih] in
Gilan
und
Freitagsgebets-Imam von
Rascht.
Diese Positionen bekleidete er bis zu seinem Ableben 2001
n.Chr.
Ayatollah Ihsanbachsch kam 1979 mit 70 Geistlichen aus
Gilan
nach
Teheran, um Druck auf die illegale Regierung des Schahs
auszuüben, die den
Imam
Chomeini daran hinderte, in den
Iran
einzureisen, und schloss sich der Versammlung von Gelehrten
und Geistlichen aus dem ganzen Land an, die an der
Universität Teheran Sitzstreiks durchführten. Ayatollah
Ihsanbachsch nahm an der Begrüßungszeremonie von
Imam
Chomeini am Flughafen in
Teheran teil.
Imam Chomeini übertrug ihm gleich nach dem Sieg der
Islamischen Revolution und der Gründung der
Islamischen
Republik Iran die Oberaufsicht über die Botschaften und
Konsulate in
Pakistan,
Indien
und
Bangladesch. Er gehörte zu den
Gelehrten, die beim
Irak-Iran-Krieg die Front unterstützt haben. Später war er
maßgeblich an der Gründung der nach ihm benannten Schule
„Ayatollah Ihsanbachsch-Schule“ in
Rascht
beteiligt, die auch als Schule der Religion und des Wissens
bekannt ist.
Ayatollah Sadiq Ihsanbachsch wurde am 26. April 1983 in
Rascht
in der Kaseferoschan-Moschee bei einem Terroranschlag schwer
verletzt. Die Verletzungen waren derart schwer, dass eine
Beinamputation in Erwägung gezogen worden ist. Spezialisten in
Teheran und Deutschland konnten nach schweren Operationen
sein Bein retten. Bis zu seinem Ableben wurde er aber aufgrund
der durch das Attentat verursachten schweren Verletzungen 14
Mal im Iran und im Ausland operiert. Trotz seiner Behinderung
stellte er seine Tag- und Nachtaktivitäten nicht ein.
Er starb am 4. Juni 2001 und wurde in der Imam Chomeini
Moschee in
Rascht
begraben, deren Gründer er war.
Imam
Chamenei kondolierte zu seinem Dahinscheiden.
Berühmt ist Ayatollah Sadiq Ihsanbachsch unter anderem für
ein Foto aus dem Jahr 1993, das ihn während der
Trauerzeremonien zu Muharram zusammen mit Boxweltmeister
Muhammad Ali (Cassius Clay) zeigt, dem Ayatollah Ihsanbachsch
Aschura erklärt hatte.
Ayatollah Ihsanbachsch hinterließ ungefähr fünfzig
wissenschaftliche Arbeiten auf verschiedenen Gebieten,
darunter eine „35-bändige Sammlung der Werke von al-Sadiqin“,
in der die
Überlieferungen [hadith] von mehr als 360 zuverlässigen
Überlieferern [rawi] enthält.