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zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Ayatollah Sayid Abdulkarim Ridhwi Kaschmiri war ein
bedeutender
Gelehrter [faqih] und Mystiker des 20. Jh. n.Chr.
Er ist 1343
n.d.H. (ca. 1924 n. Chr.) in
Nadschaf geboren und stammt aus einer angesehenen
Gelehrtenfamilie. Sein Vater, Sayid Muhammad Ali Kaschmiri,
war ein respektierter Geistlicher, und seine Mutter war die
Tochter von Ayatollah Sayid Muhammad Kazhim Tabatabai Yazdi,
dem Autor des berühmten Werkes "Urwatul Wuthqa".
Schon in jungen Jahren zeigte Sayid Abdulkarim eine tiefe
Neigung zu religiösen Studien und spiritueller Praxis. Unter
der Anleitung seines Vaters begann er seine Ausbildung in den
islamischen Wissenschaften und vertiefte sich in Fächern wie
Islamische Rechtswissenschaft, Usul (Grundlagen),
Islamische Philosophie und
Mystik
[tasawwuf].
Während seiner Studienzeit in
Nadschaf hatte er das Privileg, von einigen der
renommiertesten Gelehrten und Mystiker seiner Zeit
unterrichtet zu werden wie: Ayatollah Sayid Ali Agha Qazi
Tabatabai, Scheich Muortaza Taleghani und Sayid Haschim Haddad.
Durch intensive spirituelle Übungen, nächtliche Gebete und
ständiges Gedenken an Gott erreichte Sayid Abdulkarim hohe
Stufen der spirituellen Erkenntnis. Er war bekannt für seine
demütige Lebensweise und seine tiefe Verbundenheit mit den
Lehren der
Ahl-ul-Bait (a.).
Neben seiner Rolle als Lehrer und Mentor für viele Schüler
verfasste er auch zahlreiche Werke in den Bereichen
Islamische Rechtswissenschaft und
Mystik.
Ayatollah Sayid Abdulkarim Ridhwi Kaschmiri verstarb im
Jahr 1419
n.d.H. (1998 n. Chr.). Sein Tod wurde von vielen als
großer Verlust für die schiitische Gemeinschaft und die Welt
der islamischen Mystik empfunden. Sein Grab befindet sich im
Heiligtum von
Mausoleum der Fatima Masuma in
Qum.
Aus seinen Schriften werden oft seine Empfehlungen für den
Monat
Ramadan zitiert, die hier sinngemäß wiedergegeben werden:
- Seid nicht auf Quantität fokussiert, sondern strebt nach
der Qualität im Verständnis der Wahrheiten.
Fastet ausschließlich für
ALLAH. Führt die freiwilligen Rituale des
Monat Ramadan nur in dem Maß aus, in dem ihr dabei
Freude empfindet. Strebt nicht zwanghaft nach dem Abschluss
des gesamten
Heiligen Quran oder zahlreichen
Bittgebeten.
- Nutzt während der Tage des
Fastens [saum] einige Minuten für die höchste Form der
Anbetung – das Nachdenken. Denkt insbesondere über eure
Beziehung zu
ALLAH nach.
- Zieht euch mindestens einmal am Tag oder in der Nacht
für eine lange
Niederwerfung [sadschda] in die Stille zurück.
- Nehmt das
Fastenbrechen [iftar] in einer
familiären/verwandtschaftlichen/freundschaftliche Atmosphäre
ein. Begeht
Iftar dort, wo die Spiritualität und der Segen des
Iftar eure Familie, Verwandte, Freunde erreichen. Beim
Fastenbrechen [iftar] „verhandelt“ mit
ALLAH: Da ihr für Ihn gefastet habt, setzt den ersten
Bissen nicht sofort in den Mund, sondern bittet zunächst um
die Erfüllung eurer Wünsche.
- Das Geheimnis, in der göttlichen Gastfreundschaft des
Monats Ramadan zu bleiben, ist der schönste Moral des
guten Charakters. Behandelt eure Kinder, Verwandten und
Freunde mit der Alchemie der guten Moral und Freundlichkeit.
Der Moment, in dem ihr zornig oder wütend werdet, ist der
Moment, in dem ihr aus der Gastfreundschaft
ALLAHs ausgeschlossen werdet.
- Bittet
ALLAH in diesem Monat, besonders in der Morgendämmerung,
um Tränen und Demut in Seiner Gegenwart.
- Euer Ziel von Anfang an sollte es sein, sich auf die
Nacht der Bestimmung [lailat-ul-qadr] vorzubereiten –
das Herz des Ramadan. Bemüht euch darum, dass Laylat al-Qadr
in euch selbst geschieht, nicht nur in einer Nacht des
Monats.
- Der Monat Ramadan ist der Frühling des
Heiligen Qurans. Wählt jeden Tag eine
Ayat (Zeichen, Verse) aus, reflektiert darüber und
rezitiert sie immer wieder im Laufe des Tages. Vielleicht
wird genau dieser Vers euch in der Stunde des
Fastenbrechens [iftar] für sich erwählen.
- Während des gesamten Ramadan sollte eure Aufmerksamkeit
auf den wahren Fastenden gerichtet sein – den
Imam der Zeit (a.) [imam-ul-zaman].