Kaschmir
Sayid Abdulkarim Ridhwi Kaschmiri

Aussprache: sayyid abdulkariym ridhwiy kaschmiyriy
arabisch:
سيد عبدالكريم رضوي كشميـري
persisch:
سید عبدالكریم رضوی کشمیری
englisch:
Seyyid Abdulkarim Rizvi Kashmiri

1343 – 1419 H n.d.H.
1924 – 1998 n. Chr.

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Ayatollah Sayid Abdulkarim Ridhwi Kaschmiri war ein bedeutender Gelehrter [faqih] und Mystiker des 20. Jh. n.Chr.

Er ist 1343 n.d.H. (ca. 1924 n. Chr.) in Nadschaf geboren und stammt aus einer angesehenen Gelehrtenfamilie. Sein Vater, Sayid Muhammad Ali Kaschmiri, war ein respektierter Geistlicher, und seine Mutter war die Tochter von Ayatollah Sayid Muhammad Kazhim Tabatabai Yazdi, dem Autor des berühmten Werkes "Urwatul Wuthqa".

Schon in jungen Jahren zeigte Sayid Abdulkarim eine tiefe Neigung zu religiösen Studien und spiritueller Praxis. Unter der Anleitung seines Vaters begann er seine Ausbildung in den islamischen Wissenschaften und vertiefte sich in Fächern wie Islamische Rechtswissenschaft, Usul (Grundlagen), Islamische Philosophie und Mystik [tasawwuf].

Während seiner Studienzeit in Nadschaf hatte er das Privileg, von einigen der renommiertesten Gelehrten und Mystiker seiner Zeit unterrichtet zu werden wie: Ayatollah Sayid Ali Agha Qazi Tabatabai, Scheich Muortaza Taleghani und Sayid Haschim Haddad.

Durch intensive spirituelle Übungen, nächtliche Gebete und ständiges Gedenken an Gott erreichte Sayid Abdulkarim hohe Stufen der spirituellen Erkenntnis. Er war bekannt für seine demütige Lebensweise und seine tiefe Verbundenheit mit den Lehren der Ahl-ul-Bait (a.).

Neben seiner Rolle als Lehrer und Mentor für viele Schüler verfasste er auch zahlreiche Werke in den Bereichen Islamische Rechtswissenschaft und Mystik.

Ayatollah Sayid Abdulkarim Ridhwi Kaschmiri verstarb im Jahr 1419 n.d.H. (1998 n. Chr.). Sein Tod wurde von vielen als großer Verlust für die schiitische Gemeinschaft und die Welt der islamischen Mystik empfunden. Sein Grab befindet sich im Heiligtum von Mausoleum der Fatima Masuma in Qum.

Aus seinen Schriften werden oft seine Empfehlungen für den Monat Ramadan zitiert, die hier sinngemäß wiedergegeben werden:

  1. Seid nicht auf Quantität fokussiert, sondern strebt nach der Qualität im Verständnis der Wahrheiten. Fastet ausschließlich für ALLAH. Führt die freiwilligen Rituale des Monat Ramadan nur in dem Maß aus, in dem ihr dabei Freude empfindet. Strebt nicht zwanghaft nach dem Abschluss des gesamten Heiligen Quran oder zahlreichen Bittgebeten.
  2. Nutzt während der Tage des Fastens [saum] einige Minuten für die höchste Form der Anbetung – das Nachdenken. Denkt insbesondere über eure Beziehung zu ALLAH nach.
  3. Zieht euch mindestens einmal am Tag oder in der Nacht für eine lange Niederwerfung [sadschda] in die Stille zurück.
  4. Nehmt das Fastenbrechen [iftar] in einer familiären/verwandtschaftlichen/freundschaftliche Atmosphäre ein. Begeht Iftar dort, wo die Spiritualität und der Segen des Iftar eure Familie, Verwandte, Freunde erreichen. Beim Fastenbrechen [iftar] „verhandelt“ mit ALLAH: Da ihr für Ihn gefastet habt, setzt den ersten Bissen nicht sofort in den Mund, sondern bittet zunächst um die Erfüllung eurer Wünsche.
  5. Das Geheimnis, in der göttlichen Gastfreundschaft des Monats Ramadan zu bleiben, ist der schönste Moral des guten Charakters. Behandelt eure Kinder, Verwandten und Freunde mit der Alchemie der guten Moral und Freundlichkeit. Der Moment, in dem ihr zornig oder wütend werdet, ist der Moment, in dem ihr aus der Gastfreundschaft ALLAHs ausgeschlossen werdet.
  6. Bittet ALLAH in diesem Monat, besonders in der Morgendämmerung, um Tränen und Demut in Seiner Gegenwart.
  7. Euer Ziel von Anfang an sollte es sein, sich auf die Nacht der Bestimmung [lailat-ul-qadr] vorzubereiten – das Herz des Ramadan. Bemüht euch darum, dass Laylat al-Qadr in euch selbst geschieht, nicht nur in einer Nacht des Monats.
  8. Der Monat Ramadan ist der Frühling des Heiligen Qurans. Wählt jeden Tag eine Ayat (Zeichen, Verse) aus, reflektiert darüber und rezitiert sie immer wieder im Laufe des Tages. Vielleicht wird genau dieser Vers euch in der Stunde des Fastenbrechens [iftar] für sich erwählen.
  9. Während des gesamten Ramadan sollte eure Aufmerksamkeit auf den wahren Fastenden gerichtet sein – den Imam der Zeit (a.) [imam-ul-zaman].

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