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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Kasasker Mustafa Izzet Efendi Komponist,
Nay-Spieler, Dichter und Staatsmann. Er ist vor alle
bekannt für seine
Kalligraphien.
Da er unter den
Osmanen den Rang eines
Kazasker bekleidete ist er auch unter diesem Namen bekannt
(allerdings oft mit s statt z geschrieben).
Mustafa Izzet Efendi ist als Sohn von Destan Agazade
Mustafa Aga 1801 n.Chr. in Tosya nahe dem Schwarzen Meer
geboren. Seine Mutter gehörte dem Rumiyya-Zweig der
Qadiriyya an.
Nach dem Tod seines Vaters schickte ihn seine Mutter nach
Istanbul, um dort eine Ausbildung zu machen. Er studierte
islamische Theologie, Naturwissenschaften und Musik und wurde
ein versierter
Nay-Spieler und hatte eine entzückende Singstimme.
Zur Zeit von
Mahmut
II. war er zunächst als Lehrling im Mausoleum von
Ali-Pascha tätig. Später diente er am kaiserlichen Hof, wo er
verschiedene Schriftarten der
Kalligraphien lernte. Er wurde von Moustafa Wasif
ausgebildet und verbrachte drei Jahre am Hof des Sultans. Er
empfand das Hofleben jedoch als zu restriktiv und bat daher
den Sultan um Erlaubnis, eine
Pilgerfahrt [hadsch] zu unternehmen. Daraufhin beschloss
er, nicht in den Palast zurückzukehren. Stattdessen blieb er
in
Kairo, bevor er schließlich nach
Istanbul zurückkehrte. Er kaufte ein Haus und lebte
abseits des Palastes las
Sufi.
Allerdings versäumte er es, den Sultan über seine Rückkehr zu
informieren, was
Mahmut
II. durch Zufall erfuhrt. Während des
Monats Ramadan 1832 n.Chr. nahm der Sultan an Gebeten in
der
Sultan Bayezid-II-Moschee teil. Als er eine wunderschöne
Singstimme hörte, erkannte der Sultan sofort, dass sie Mustafa
Izzet Efendi gehörte. Enttäuscht darüber, dass Izzet seine
Rückkehr nicht mitgeteilt hatte, ordnete der Sultan an, Izzet
zu bestrafen, begnadigte ihn jedoch schließlich. Izzet
bekleidete daraufhin richterliche und religiöse Ämter am Hofe
von
Abdülmecit I.
Im Jahr 1839 wurde er Prediger an der
Eyüp-Sultan-Moschee, was damals eine hohe Auszeichnung
war. Im Jahr 1845 hörte
Abdülmecit I. beim Besuch der Moschee die Predigt von
Mustafa İzzet und ernannte ihn zum zweiten Imam. Im Jahr 1850
wurde er zum Kalligraphiemeister der königlichen Familie
ernannt.
Sein Hauptbeitrag zur osmanischen Kalligraphie bestand
darin, verfeinerte Versionen von bereits vorhandenen
Schriftarten zu entwickeln, die auf den früheren Arbeiten von
Hâfiz Osman, Celaleddin und Râkim basierten. Izzets
kalligraphischen Inschriften sind in vielen öffentlichen
Gebäuden und Moscheen zu finden, unter anderem in der
Hagia Sophia.
Zusätzlich zu seiner Kalligraphie komponierte Mustafa
Izzet viele Lieder, sowohl religiöse als auch nichtreligiöse.
Izzet war auch ein Manuskriptsammler und besaß eine große
Sammlung. Nach seinem Tod sammelte sein Sohn Ata Bey weiterhin
Manuskripte.
Er starb 16. November 1876 in
Istanbul und hinterließ unter anderem viele Stundenten der
Kalligraphie, darunter Mehmet Şefik (1818–1890); Şefik Bey
(1819–1880); Abdullah Zuhdi Effendi (1835–1879); Muhsinzade
Abdullah Bey (1832–1899) und Hasan Riza Effendi (1849–1920).
Eine Sammlung von seinen
Muraqqas ist im
Sakip Sabanci Museum (Sakıp Sabancı Müzesi) ausgestellt.

Muraqqa von Mustafa Izzet im
Sakip Sabanci Museum (Sakıp Sabancı Müzesi)