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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Radif ist ein zentrales Konzept in der traditionellen
iranischen Musik.
Es handelt sich um eine Sammlung von melodischen Motiven,
die als Grundlage für Improvisationen und Kompositionen
dienen.
Radif besteht aus einer Reihe von melodischen Sequenzen
oder „Guschehs“, die in verschiedenen Tonarten und Modi (Dastgahs)
organisiert sind. Die Radif wurde über Generationen hinweg
mündlich überliefert, und ihre genaue Form variiert je nach
Musikschule und Lehrtradition. Traditionell wird Radif durch
das Zuhören und Nachspielen von Lehrern an Schüler
weitergegeben. Es ist ein essentieller Bestandteil der
musikalischen Ausbildung eines klassischen iranischen
Musikers.
Ein Dastgah ist ein modales System, ähnlich den indischen
Ragas, das eine spezifische Skala und eine Reihe von
charakteristischen Motiven umfasst. Jede Dastgah enthält
mehrere Guschehs, die kleinere melodische Einheiten sind.
Diese Guschehs sind Bausteine für die Improvisation und
Komposition.
Radif kann auf verschiedenen traditionellen iranischen
Instrumenten gespielt werden, darunter die Tar, Setar, Santur
und Kamancheh. Neben instrumentaler Performanz gibt es auch
eine vokale Form des Radifs. Zeitgenössische iranische Musiker
und Komponisten nutzen Radif als Inspirationsquelle und
integrieren traditionelle Elemente in neue musikalische
Formen.
Im Jahr 2009 n.Chr. wurde Radif als immaterielles
Kulturerbe von der UNESCO anerkannt.