.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Als Rente oder Altersrente gilt eine regelmäßige finanzielle
Leistung, die Menschen nach Erreichen eines bestimmten Alters
als Ersatz für das Einkommen aus Erwerbsarbeit erhalten.
Bei Beamten wird die Rente "Pension" genannt.
Ziel der Rente ist es, den Lebensunterhalt im Alter zu
sichern, wenn Menschen aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Die
Idee der Altersvorsorge und Renten wird in der Regel auf
Die Idee einer Rente für alle Bedürftigen, unabhängig von
ihrer beruflichen Tätigkeit, wird in der
Westlichen Welt auf die Entwicklung des Wohlfahrtsstaates
und der sozialen Sicherheitssysteme zurückgeführt. So wird die
Elisabethanische Armenfürsorge (1601 n.Chr. in England) als
erster Ansatz genannt, was unter anderem von dem Preußischen
Unterstützungssystem (18. und 19. Jh. n.Chr.) als Einstieg
genannt. Als weltweit erstes staatliches Rentensystem wir oft
die Zeito von
Otto von Bismarck genannt, der die Rente in Deutschland
eingeführt hat. Es war beitragsbasiert und richtete sich an
Arbeiter, die das Rentenalter erreichten. Bedürftige, die
keine Beiträge leisten konnten, waren davon ausgeschlossen.
Hingegen geht das Rentensystem für Bedürftige in
Wirklichkeit auf die Frühzeit des
Islam
zurück und kann unter anderem in
Wasail al-Schia nachgelesen werden:
Ein alter Christ hatte nichts sparen können, obwohl er sein
Leben lang gearbeitet und sich abgemüht hatte. Schließlich
verlor er noch sein Augenlicht. Armut und Erblindung im hohen
Alter ließen ihm keinen anderen Ausweg, als betteln zu gehen.
Er stand am Rande der Straße und bettelte. Die Leute hatten
Erbarmen mit ihm und gaben ihm kleinere Almosen. So fristete
er kümmerlich sein Leben.
Eines Tages wurde
Imam Ali (a.), der dort vorbeikam, auf ihn aufmerksam.
Imam Ali (a.) erkundigte sich nach ihm, um zu erfahren,
wie er in diese Lage geraten konnte. Hatte er keine Kinder,
die für seinen Lebensunterhalt hätten aufkommen können? Gab es
keinen anderen Ausweg, dem alten Mann einen würdigen
Lebensabend zu ermöglichen, damit er nicht betteln brauchte?
Leute, die den Alten kannten, bezeugten, dass er gearbeitet
habe, solange er sehen konnte und seine Kräfte reichten. Nun
ist er alt und blind, nicht imstande zu arbeiten und hat keine
Ersparnisse, von denen er leben kann. Es ist natürlich, dass
er betteln geht. “Was ist daran so natürlich?“, fragte
Imam Ali (a.), “solange er arbeiten konnte, habt ihr
ihn ausgebeutet. Dieser Mann hat gearbeitet und gedient,
solange seine Kräfte reichten. Nun sind die Regierung und die
Gesellschaft verpflichtet, für ihn zu sorgen, solange er lebt.
Zahlt ihm Unterhalt aus der Staatskasse.“
Tatsächlich wurde die Rente für Bedürftige in
der Zeit von
Imam Ali (a.) von der
Islamischen Gemeinwohlkasse [bait-ul-mal] beglichen. Die
Umayyaden, welche nach
Imam Ali (a.) die Macht an sich gerissen haben, haben die
Rente wieder abgeschafft.