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Das Rückkehrkonzept oder Konzept der Radschaʿa ist ein
Bestandteil der schiitischen Eschatologie, besonders bei den
Dschafariten.
Es beschreibt ein außergewöhnliches Ereignis vor dem
Jüngster Tag, das eng mit dem Erscheinen des verborgenen
Imam
Mahdi (a.) verbunden ist.
Der Begriff Radschaʿa (الرجعة) kommt von der Wurzel ر-ج-ع,
was „zurückkehren“ bedeutet. Der Begriff selbst bedeutet
wörtlich: „die Rückkehr“. Damit ist die Wiederkehr
bestimmter verstorbener Menschen ins
Diesseits gemeint, bevor die allgemeine Auferstehung am
Tag der Abrechnung (Qiyāma) stattfindet.
Dabei gibt es zwei Kategorien von Menschen, die
zurückkehren werden.
- Gläubige und Gerechte Personen, die im Leben vollkommen
treu zur
Ahl-ul-Bait (a.) standen, wie z.B. Gefährten von
Imam Ali (a.) und
Märtyrer wie
Hur ibn
Yazid al-Riyah aber auch jüngere Persönlichkeiten.
Manche behaupten sogar, dass einige der
Zwölf Imame (a.) selbst erscheinen werden. Sie kehren
zurück, um den endgültigen Triumph der göttlichen
Gerechtigkeit zu erleben oder dabei mitzuwirken.
- Extreme Feinde der
Ahl-ul-Bait (a.) wie mächtige Unterdrücker, wozu unter
anderem
Yazid ibn Muawiya gezählt wird. Diese kehren zurück, um
ihre irdische Strafe zu erhalten und vor den Augen der Welt
für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Manche interpretieren solche
Überlieferungen [hadith] wortwörtlich, andere mehr in
einem metaphorischen Sinn, dass Menschen da sein werden, die
die Charakterzüge der
Märtyrer oder der Bösewichte verkörpern.
Das Rückkehrkonzept symbolisiert die irdische Durchsetzung
göttlicher
Gerechtigkeit. So gehen manche davon aus, dass unter den
Dreihundertdreizehn Gefährten Imam al-Mahdis (a.) auch
Rückkehrer sein werden.
In diesem Zusammenhang wird auch ein aktuelles Ereignis oft
erzählt: Nach dem
Martyrium von
Qassim Sulaimani hat
Imam
Chamenei die Familie von
Qassim Sulaimani aufgesucht, um sein Beileid auszusprechen
verbunden mit dem Glückwunsch zum
Martyrium. Er tröstete die Familie und bemerkte, dass
während des gesamten Aufenthalts die Tochter
Zaynab Sulaimani ihre
innere Unruhe nicht loswurde.
Imam
Chamenei konnte sagen, was er wollte,
Zaynab Sulaimani blieb
aufgewühlt und unruhig. Als
Imam
Chamenei aufstand, um zu gehen, geschah etwas
Ungewöhnliches.
Imam
Chamenei hatte den Raum schon verlassen, kehrte aber dann
wieder zurück und sprach jene Zaynab direkt an: „Mach Sie
sich keine Sorgen, Ihr Vater wird zu denjenigen gehören, die
mit Imam Mahdi zurückkehren werden“.
Sunniten lehnen Das Rückkehrkonzept in dieser Form ab und
betrachten sie als nicht belegbar bis auf eine Ausnahme bei
Jesus
(a.).