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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Sancaklar Moschee (Sancaklar Camii) ist eine
außergewöhnliche und vielfach preisgekrönte
Moschee am Rande
Istanbuls, die sich durch ihre moderne, minimalistische
und in die Landschaft integrierte Architektur auszeichnet.
Sie befindet sich im
europäischen Teil
Istanbuls in Büyükçekmece, Karaağaç Mahallesi, Sırtköy
Mevkii, G-84 Bulvarı (34500 Büyükçekmece/İstanbul). Diese
moderne Moschee ist etwa 40 km vom Stadtzentrum
Istanbuls entfernt und liegt in der Nähe des
Büyükçekmece-Sees.
Sie wurde von der Architektin Emre Arolat entworfen und
2012 n.Chr. fertiggestellt. Die Architektur erhielt zahlreiche
Auszeichnungen und gilt als eine der erstaunlichsten und
innovativsten zeitgenössischen Moscheen weltweit.
Das Gebäude wurde von der Sancaklar-Familie entworfen, die
eine Moschee an einem Ort mit Blick auf den Buyukcekmece-See
in einer Nachbarschaft mit vielen geschlossenen Wohnanlagen
errichten wollte.
In Anbetracht der Tatsache, dass eine Moschee keine
vorgegebene Form hat und überall rein ein Gebetsraum sein
kann, konzentrierte sich das Projekt ausschließlich auf das
„Wesen“ eines religiösen Raums, indem es sich von
Formdiskussionen distanzierte. Das Design zielte darauf ab,
reinste Formen von Licht und Materie darzustellen, ebenso wie
eine primäre innere Welt, frei von allen kulturellen
Belastungen. Die
Moschee liegt unterirdisch, eingebettet in einen Hang. Das
Verschwinden des Gebäudes im Hang des Geländes, die
Verankerung im Boden, als wäre es schon immer da gewesen, die
Loslösung aller zeitlichen und kulturellen Bindungen wurden
angestrebt. Die Versenkung des Gebäudes ist teilweise neun
Meter tief. Als eine Art Quasi-Minarett
fungiert ein hoher nicht besteigbarer Turm auf dessen oberem
Teil die Kalligrafie der
Größenpreisung [takbir] angebracht ist.
Der Eingang führt über einen Garten durch Stufen hinab –
symbolisch ein Übergang von der Weltlichkeit in die
Spiritualität. Sie ist fast unsichtbar aus der Ferne, da sie
sich harmonisch in die Landschaft einfügt.
Der Gebetssaal ist wie eine Höhle gestaltet,– ruhig,
spärlich beleuchtet und damit ganz auf die spirituelle
Konzentration ausgerichtet. Die
Gebetsnische [mihrab] ist eine einfache Lichtöffnung in
der Wand. Die
Kanzel
[minbar] sind schlichte rund angeordnete Treppenstufen,
die in eine Nische führen. Die Akustik ist gezielt auf
Rezitationen des
Heiligen Qurans abgestimmt.
Die einzigen äußerlich sichtbaren Elemente der Moschee sind
der von horizontalen Mauern umgebene Innenhof und eine
vertikale prismatische Steinmasse, die als
Minarett fungiert. Das Teehaus, der Gemeinschaftsraum und
die Bibliothek direkt gegenüber der Moschee bereichern die
Versammlungsfunktion dieses offenen Raums. Die Gebetshalle,
ein einfacher höhlenartiger Raum, ist direkt erreichbar. Der
Raum kann als schlichter Meditationsraum definiert werden. Die
einzige Verzierung ist das Tageslicht, das durch die Wand der
Gebetsrichtung [qibla] fällt und sich je nach Tageszeit
ändert.
Die
Moschee ist öffentlich zugänglich und wird regulär für
Ritualgebete genutzt.