.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Schamgefühl
ist gemäß
Islam
ein angeborenes Gefühl, welches den
Menschen vom
Tier
unterscheidet.
Neben dem angeborenen Gefühl wird das Schamgefühl später
durch kulturelle Gegebenheiten und Erziehung geprägt. Die
Fähigkeit, Scham zu empfinden, gilt als angeboren. Das
Schamgefühl war auch das erste Gefühl, welches
Adam
(a.) und
Eva
(a.) gefühlt haben, als sie auf die
Erde [ardh]
herabgesandt worden sind. Sie empfanden Scham für ihren
Schambereich [aura]. Das Gefühl war eine Spiegelung des
Gefühl der Trauer um die Entfernung von der Nähe zu
ALLAH. Die Entfernung war nötig im Rahmen des
Sinns des Lebens.
Etymologisch ist das deutsche Wort Scham von der
indogermanische Wurzel "kam" abgeleitet, was mit „zudecken,
verschleiern oder verbergen“ übersetzt werden kann. Damit wird
auch die Nähe zur
Verhüllung [hidschab] im
Islam
deutlich.
Neben dem Schamgefühl bei Nacktheit gegenüber Menschen,
gegenüber denen die Nacktheit nicht erlaubt ist, führt im
Islam
auch die
Sünde im Allgemeinen zur Scham, was die Möglichkeit zur
Buße [tauba]
eröffnet. Auch
Kain
empfindet Scham, nachdem er seinen Bruder Abel
erschlagen hat.
Imam
Imam Husain (a.) appelliert an das Schamgefühl seiner
Gegner, als er am Tag von
Aschura in
Kerbela 61
n.d.H.
das Baby
Abdullah ibn Husain in die Höhe hält und um Wasser für das
verdurstende Baby bittet. Die Ereignisse sollten für alle Zeit
darlegen, dass jene Gegner keinerlei Scham mehr empfanden und
dadurch sich selbst entmenschlicht hatten.
Eine Tugendbeispiel für Schamgefühl im
Heiliger Quran verkörpert
Josef
(a.), der den Verführungsversuchen von
Potifars
Ehefrau
Sulaika
widersteht, während die
Sulaika
in der Szene die Schamlosigkeit verkörpert.
In der Kunst sind Szenen der Schamlosigkeit oft als Motiv
verwendet worden, auch um Nacktheit hoffähig zu gestalten.