Yahya Sinwar
Yahya Sinwar

Aussprache: yahyaa sinwaar
arabisch:
یحیی سنوار
persisch:
یحیی سنوار
englisch: Yahya Sinvar

1962 - 16.10.2024 n.Chr.

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Yahya Sinwar war ein palästinensischer Politiker und führendes Mitglied der palästinensischen Organisation Hamas.

Für die Palästinenser galt er als berühmter Widerstandskämpfer und Kommandeur des Widerstandes gegen die zionistische Besatzung, während er für Israel und damit für die Westliche Welt als Terrorist galt.

Sinwar wurde 1962 in der Stadt Chan Yunis im südlichen Gaza-Streifen geboren. Er war eine bedeutende Figur in der politischen und militärischen Struktur der Hamas und hatte eine zentrale Rolle in den Aktivitäten der Bewegung in der Region gespielt.

Yahya Sinwar wuchs im Gaza-Streifen auf, einer Region, die aufgrund des israelisch-palästinensischen Konflikts auch lange vor der totalen Zerstörung mit erheblichen politischen und sozialen Herausforderungen konfrontiert war. Er absolvierte die Universität von Gaza, wo er Islamische Studien studierte, was zu seiner späteren politischen und ideologischen Ausrichtung beitrug.

Sinwar trat in den 1980er Jahren in die Hamas ein, die 1987 während der Ersten Intifada gegründet wurde. Er unterstützte militante Operationen gegen Israel, da er sich und sein Volk als vom Zionismus besetzt betrachtete..

In den 1990er Jahren begann Sinwar, eine wichtige Rolle im militärischen Arm der Hamas, den Izz ad-Din al-Qassam Brigaden, zu spielen. Sinwar war maßgeblich an der Organisation und Durchführung von Angriffen auf israelische Ziele beteiligt, die mit der Strategie der Widerstandsbewegung der Hamas in Einklang standen.

Im Jahr 1988 wurde Sinwar von israelischen Streitkräften verhaftet und verbrachte insgesamt 22 Jahre in israelischen Gefängnissen. Während seiner Haftzeit wurde er als eine der zentralen Figuren der Hamas angesehen und nutzte die Zeit, um seine politische Philosophie zu formulieren und zu verbreiten. Er war ein Verfechter des bewaffneten Widerstands und hielt an der politischen und ideologischen Linie der Hamas fest, die eine Ablehnung von Verhandlungen mit Israel beinhaltete. In jener Zeit soll er unter anderem hebräisch gelernt haben.

Sinwar wurde 2011 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Israel und der Hamas freigelassen. Am 12. Februar 2012 traf er während einer Iranreise unter anderem Imam Chamenei.

Nach seiner Freilassung gewann er zunehmend an Einfluss innerhalb der Bewegung und setzte sich für eine militärische Stärke und politische Kontrolle der Hamas im Gazastreifen ein. 2017 wurde er zum Oberhaupt der Hamas im Gazastreifen gewählt, was ihn zu einer der wichtigsten Figuren innerhalb der Bewegung machte.

Unter seiner Führung verstärkte die Hamas ihre militärischen Aktivitäten, aber auch ihre politische Arbeit im Gazastreifen. Sinwar wurde als pragmatisch angesehen, da er versuchte, zwischen dem Widerstand gegen Israel und den innerpalästinensischen politischen Spannungen zu balancieren, die zwischen der Hamas und der Fatah, der rivalisierenden palästinensischen Bewegung, bestehen.

Sinwar hat sich als Kritiker von Verhandlungen mit Israel gezeigt und sich gegen den Friedensprozess ausgesprochen, den er als gescheitert betrachtete. Er befürwortete eine Politik des Widerstands, die sowohl diplomatische als auch militärische Mittel umfasste.

Sinwar spielte auch eine Rolle bei der Vermittlung von Waffenstillständen zwischen Israel und der Hamas, insbesondere nach den regelmäßigen militärischen Auseinandersetzungen, die im Gazastreifen stattfanden. Sinwar hat in Interviews oft seine Haltung zum bewaffneten Widerstand bekräftigt und betont, dass die Hamas weiterhin auf den Widerstand setzt, um Gleichberechtigung und Freiheit für das palästinensische Volk zu erreichen. Jedoch hat er auch die Bedeutung von strategischer Geduld betont, um die politischen und militärischen Ziele der Hamas zu erreichen.

Yahya Sinwar wurde am 16. Oktober 2024 von israelischen Streitkräften im Rahmen des Gaza-Krieges getötet.

Die israelische Regierung bezeichnete Sinwars Tod als wichtigen Erfolg im Kampf gegen die Hamas. US-Präsident Joe Biden erklärte, es sei ein „guter Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt“ . Hamas bestätigte seinen Tod am 18. Oktober.

Yahya Sinwar bei Imam Chamenei

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