Geist des Tauhid

Der Geist des Monotheismus, die Ablehnung der Götzenanbetung

Imam Chamenei

Inhaltsverzeichnis

Aus der Sicht einer allgemeinen Weltanschauung

Das heißt die Zusammengehörigkeit und Einheit der Welt und die verwandtschaftliche Beziehung aller ihrer Komponenten und Elemente untereinander.

Weil der Schöpfer einzig ist, alles von einem Ursprung abstammt und sonst keine verschiedenen Götter und Schöpfergottheiten einen Anteil an der Schöpfung und der Ordnung der Welt haben, sind alle diese Elemente als Komponenten einer Gesamtmenge zu betrachten. Und so ist die ganze Welt eine Einheit und daraufhin ausgerichtet.

„… Du kannst an der Schöpfung des Allerbarmers kein Missverhältnis sehen ...“[1]

„Denken sie denn nicht über ihre Seelen nach? Gott hat die Himmel und die Erde und was dazwischen ist nur in Wahrheit und auf eine festgesetzte Frist erschaffen …“[2]

Mit dieser Sichtweise stellt sich die Welt in ihrer Dynamik wie eine Karawane dar, deren Mitreisende wie Kettenglieder miteinander verbunden sind oder aber auch, wie sich kleine und große Teile eines Apparates miteinander und zusammen in eine bestimmte Richtung bewegen. Jedem Teil kommt seinem Zustand gemäß innerhalb des gesamten Organismus seine Bedeutung bzw. seine Funktion zu. Dann sind alle auf diesem dynamischen Weg einander Gehilfe und ergänzen die anderen, und jeder Teil gilt in dieser Gesamtheit als ein notwendiges Mittel. Jedes Anhalten, jede Korrumpiertheit, jede Stagnation und jede

Abweichung eines Teiles dieser Gesamtheit verursacht Trägheit, Disharmonie und Regelwidrigkeit für den gesamten Apparat, und so verbindet ein geistiger tiefer Zusammenhalt alle diese Komponenten miteinander.

All dies bedeutet gleichzeitig die Zielsetzung der Schöpfung, die mathematische Ordnung der Welt und das Vorhandensein des Geistes in jeder einzelnen dieser Komponenten, weil ein weiser Schöpfer da ist. Dann gibt es im Urgrund vieler Komponenten – wie in vielen von ihnen fühlbar und fassbar – eine unbedingte Weisheit und darüber hinaus noch ein Ziel, eine Richtung und einen Zweck.

„Und wir haben den Himmel und die Erde und was dazwischen ist, nicht zum Spiel erschaffen.“[3]

Die Ganzheit der Welt ist aus dieser Sicht keine regellose, chaotische Welt, sondern gleichsam eine Maschine, die hergestellt und für ein Ziel in Gang gesetzt worden ist. Man kann nach ihrem Ziel fragen und was es bedeutet, aber nicht nach ihrem Ursprung. Das ist wie ein inhaltsreiches Gedicht, das überlegt und durchdacht werden muss, um es verstehen zu können; niemals jedoch darf man es als ein Phänomen betrachten, das aus einer zufälligen Aktion heraus entstanden ist.

Darüber hinaus heißt es auch, dass alle Dinge und Elemente der Welt Gott gegenüber gehorsam sind. Weder Gegenstand noch Gesetz ist innerhalb dieser Ganzheit eigenmächtig und eigenwillig. Die Gesetze des Universums und alles, was dem untergeordnet und in Bewegung ist, gehorcht Gott und ist gleichsam Diener Gottes. Dementsprechend ist die Wirklichkeit der existierenden und natürlichen Gesetze im gesamten Universum nicht mit einer Verneinung der Anwesenheit Gottes oder seiner Herrschaft und Führung gleichzusetzen.

„Niemand in den Himmeln und auf der Erde wird zum Allerbarmer anders denn als Diener kommen können.“[4]

„Vielmehr gehört Ihm alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Alle sind Ihm demütig ergeben.“[5]

„Und sie haben Gott nicht gewürdigt, wie Er gewürdigt werden soll. Die ganze Erde wird am Tag der Auferstehung in seiner Hand gehalten, und auch die Himmel zusammengefaltet in seiner Rechten. Preis sei Ihm, und erhaben ist Er über das, was sie (Ihm) beigesellen.“[6]

[1] Heiliger Qur´an 67:3

[2] Heiliger Qur´an 30:8

[3] Heiliger Qur´an 21:16

[4] Heiliger Qur´an 19:93

[5] Heiliger Qur´an 2:116

[6] Heiliger Qur´an 39:67

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