Geist des Tauhid

Der Geist des Monotheismus, die Ablehnung der Götzenanbetung

Imam Chamenei

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Das beachtliche Traktat, das Sie, liebe/r Leserin/Leser, jetzt vor sich haben, ist die Übersetzung eines wissenschaftlich wertvollen Werkes des geschätzten Oberhauptes der Islamischen Republik Irans, Ayatollah Chamenei, das durch die Kulturabteilung Irans in Deutschland im Auftrag des Kulturrats Prof. Dr. Homayoun Hemmati, neu aus dem Persischen ins Deutsche übertragen wurde.

Es ist unbestritten, dass Ayatollah Chamene’i neben seiner Funktion als Oberhaupt und Garant der islamischen Ordnung zu den größten islamischen Denkern und Gelehrten der Gegenwart zählt. Er hat seit langen Jahren eine nahe und feste Verbindung mit den Intellektuellen der Gesellschaft, den Akademikern, sowie mit der jungen Generation, den Kulturliebenden und anderen Denkern, ist mit ihren klugen Fragestellungen bzw. ihren Gedanklichen und geistigen Bedürfnissen aufs Beste vertraut und versteht ihre Sorgen gut.

Obwohl die vorliegende Abhandlung verhältnismäßig kurz gefasst erscheint, sind alle wichtigen Gesichtspunkte und aktuellen Themen darin auf erweckende, wiederbelebende und informative Art und Weise enthalten, was das Lesen für diejenigen, die an Glaubensfragen und Fragen der Religion interessiert sind, sehr wertvoll und notwendig macht. Ayatollah Chamene’i argumentiert in diesem Traktat über die Glaubensfrage “Monotheismus im Islam“ ausschließlich auf qur´anischer Basis, d.h., mit Hilfe der Aussage verschiedener Verse des Heiligen Qur´ans arbeitet er die Grundpfeiler des Monotheismus heraus. Darüber hinaus zeigt er kurz und grundsätzlich diese Verse auf und analysiert sie. Doch widmet sich Ayatollah Chamene’i mit noch größerer Aufmerksamkeit den verschiedenen Dimensionen des Monotheismus und erörtert diesen nicht nur als eine beziehungslos subjektive Glaubensfrage, sondern richtet sein Augenmerk auf dessen Nachwirkungen und Einflüsse auf die Benimmregeln der Gläubigen in der religiösen Gesellschaft und weist nach, dass dieser Glaube durch entsprechendes Benehmen und Handeln der Gläubigen realisiert und widergespiegelt wird, so dass die Wirkung segensreich wird.

Dieser objektive und praxisorientierte Blick hinsichtlich des Monotheismus ist neu und unterscheidet sich wesentlich von der Aussage früherer theologischer Werke, in denen nur von einem “hypothetischen Monotheismus“ die Rede ist und in denen dem Monotheismus nur eine objektive und wissenschaftliche Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Ayatollah Chamenei beweist, dass es hier um mehr als einen reinen Glauben geht.

Obwohl die muslimischen Mystiker seit Jahrhunderten über den objektiven und praktikablen “Monotheismus“ reden, beruht ihre Ansicht in Bezug auf den Monotheismus lediglich auf einem mystischen Aspekt, nämlich der Reinigung der Seele und schließlich der mystischen Reise, d.h., der (mystische) Wanderer erreicht in der Einheit Gottes (“Monotheismus“) sein Ziel, was in der Mystik als “Entwerden in Gott“ bezeichnet wird. Und somit ist klar, dass dieser Blick doch sehr persönlich, sympathisch, aber eben lediglich nur spirituell ausgerichtet ist und mit ihm die gesellschaftlich-politischen Aspekte des Monotheismus nicht berücksichtigt werden können.

In dieser Abhandlung werden einige Aspekte besonders hervorgehoben:

  1. Wie ist die Stellung des Monotheismus in der Gesellschaft?
  2. Welche sind die gesellschaftlichen Dimensionen des Monotheismus?

Obwohl diese Abhandlung in den Jahren vor der Islamischen Revolution und im Rahmen eines Vortrages verfasst wurde, hat sie ihre Frische und Aktualität nicht verloren und wirkt weiterhin einflussreich und beeindruckend.

Der Kulturvertretung Irans in Deutschland wurde die Ehre zuteil, eine solche Abhandlung des Oberhauptes der Islamischen Republik Irans, die zwar kurz, aber intensiv ausfällt, neu übersetzen und veröffentlichen zu dürfen.

Wir hoffen, dass diese bescheidene Arbeit eine goldene Seite im Buch der Geschichte der Aktivitäten der Kulturvertretung Irans aufschlägt und wie der gesegnete Baum, den der Heilige Qur´an erwähnt[1], immer mehr Früchte trägt und den Durstigen die Quelle der Wahrheit und den Suchenden nach Rechtleitung den Weg weisen kann.

Homayoun Hemmati

Kulturrat der Islamischen Republik Iran in Deutschland

Januar 2009

[1] „Siehst du nicht, wie Gott ein Gleichnis von einem guten Wort geprägt hat? (Es ist) wie ein guter Baum, dessen Wurzeln fest sitzen und dessen Zweige in den Himmel (reichen). Er bringt seinen Ernteertrag zu jeder Zeit hervor, mit der Erlaubnis seines Herrn. Und Gott prägt für die Menschen Gleichnisse, auf dass sie bedenken mögen.“ (Heiliger Qur´an 14:24-25).

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