Die Vergeltung
Die Liebe zu den Eltern ist ein
unabdingbares Gebot des Heiligen Qur´an. So muss der Gläubige
ihnen stets Güte erweisen (2:83), Not leidende Eltern bei
sich aufnehmen (12:99), niemals durch die Schwächen des Alters
abgestoßen werden (17:23) und ihnen gegenüber ehrerbietig sein
(19:14). Die von Gott gewollte Dankbarkeit gegenüber den
Eltern (31:14) hat Prophet Muhammad (a.) u.a. dadurch
ausgedrückt, dass er darauf hinwies, dass das Paradies „unter
den Füßen der Mutter“ liegt. Diese Aspekte fasst Rückert in
seinem Gedicht zusammen.
Zum Propheten kam ein junger Mann und sprach:
Gottgesandter! meine Mutter alt und schwach
Lebt bei mir, ich geb’ ihr Wohnung und Gewand,
Trank und Speise geb’ ich ihr mit meiner Hand,
Hebe sie auf meinen Arm und lege sie,
Sommers kühl und Winters warm, und pflege sie;
Hab’ ich ihr vergolten? Der Prophet sprach Nein!
Nicht vergolten, aber wohl getan und sein.
Nicht den zehnten Teil vergaltest du, mein Sohn,
Doch Gott gebe dir fürs Kleine großen Lohn!